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Holocaust-Gedenken bei Massengrab auf Gelände der US-Armee

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Auch in Filderstadt zwangen die Nazis jüdische KZ-Häftlinge zur Arbeit. Mehr als 100 von ihnen starben an Hunger, Kälte und Erschöpfung. Daran wurde am Donnerstagabend erinnert.

Michael Blume war im Jahr 2005 als Mitarbeiter des Staatsministeriums vor Ort, kurz nachdem auf dem Militärgelände der US-Armee nahe des Stuttgarter Flughafens (Kreis Esslingen) ein Massengrab entdeckt wurde. Bei Bauarbeiten in Filderstadt-Bernhausen kamen damals die menschlichen Überreste ans Tageslicht.

Auch in der Region Stuttgart gab es Konzentrationslager

In den letzten Kriegsjahren wurden dort, wo sich heute das Gelände der US-Armee befindet, im KZ-Außenlager Echterdingen-Bernhausen 600 jüdische Menschen zur Arbeit gezwungen. Sie mussten damals Startbahnen reparieren und Straßen bauen.

Besucher einer Veranstaltung 2007, bei der 34 Grabsteine auf dem US-Airfield in Filderstadt gesetzt wurden (Foto: dpa Bildfunk, picture-alliance/ dpa | Marijan Murat)
Besucher einer Veranstaltung 2007, bei der 34 Grabsteine auf dem US-Airfield in Filderstadt gesetzt wurden

Nun kehrte Michael Blume an diesen Ort zurück, diesmal als Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus, um dort eine Rede zu halten. Denn in diesem Jahr wurde am 28. April in Israel und zahlreichen Orten weltweit Menschen gedacht, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden und damit auch in Leinfelden-Echterdingen. Dabei handelt es sich um den israelischen Gedenktag "Jom haScho'a". Wegen des jüdischen Kalenders verschiebt sich der Termin von Jahr zu Jahr.

Mehrere Gedenktage für die Opfer der NS-Verbrechen

In Deutschland findet darüber hinaus jährlich am 27. Januar der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt, weil an diesem Tag 1945 russische Truppen die Menschen in mehreren Konzentrations- und Vernichtungslagern befreiten.

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