Ältere Frau legt die hände auf den Schoß (Foto: dpa Bildfunk, Frank Rumpenhorst)

Infostand in Fußgängerzone

Aktionstag in Weinheim: Gewalt wird im Alter nicht weniger

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Mit einem Info-Stand in der Weinheimer Fußgängerzone beteiligen sich mehrere Organisationen am Mittwochnachmittag gegen die Misshandlung älterer Menschen.

Nach Angaben des Rhein-Neckar-Kreises sind fast zehn Prozent der Frauen in Partnerschaften zwischen 60 und 74 Jahren von körperlicher Gewalt betroffen. Die psychische Gewalt in Form von Demütigungen und Beleidigungen liege mit etwa 18 Prozent noch deutlich höher.

"Dass Gewalt im Alter nicht aufhört, ist vielen nicht bewusst."

Gewalt gegen ältere Menschen gibt es in jeglicher Form

Wenn Gewalt über viele Jahre in der Beziehung existiere, höre das im Alter nicht auf, oft nehme sie sogar zu, so die Sprecherin der alwine-Stiftung in Weinheim. Überforderung in der Pflege oder der Renteneintritt seien mögliche Ursachen für mehr Gewalt. Das Spektrum reiche von erniedrigenden Handlungen, etwa dem Wegnehmen von Gehhilfen, bis zum Entzug der Rente, oder eben körperlicher Gewalt.

Aktionstag in Weinheim soll informieren

Am Infostand in Weinheim beteiligen sich unter anderem das Deutsche Rote Kreuz, das Diakonische Werk und die alwine-Stiftung mit Sitz in Weinheim. Sie fördert eine Schutzwohnung speziell für von Gewalt betroffene ältere Menschen.

"Selten holen die Betroffenen selbst Hilfe."

Das soziale Umfeld sollte achtsam sein

Mit dem Aktionstag soll vor allem das Umfeld von älteren Menschen sensibilisiert werden. Ob die Fußpflegerin, die regelmäßig ins Haus kommt, oder die Nachbarn. Kontaktpersonen für ältere Menschen sollten achtsam sein und sich auch trauen, betroffene Personen anzusprechen, so die Botschaft des Infostands in Weinheim.

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SWR