Laut Gemeinde hatten sich an dem Bürgerentscheid etwa 5.000 Menschen beteiligt, stimmberechtigt waren knapp 8.700 Nußlocher. Um das Bauprojekt Nußloch-Nord/Steinäcker zu verhindern, hatte sich in Nußloch eine Bürgerinitiative gegründet.
Supermarkt gefährdet bestehenden Einzelhandel
Nach Ansicht der Bürgerinitiative gefährdet ein Supermarkt am Ortsrand den bestehenden Einzelhandel. Zudem setzt sich die Bürgerinitiative für den Erhalt unter anderem der Streuobstwiesen am Ortseingang Nord ein, sie lehnt auch eine Wohnbebauung dort ab. Der Gemeinde zufolge ist am Sonntag ein bindender Bürgerentscheid zustande gekommen, weil mindestens 20 Prozent der Stimmberechtigten mit "Nein" gestimmt haben.
Die Bürgerinitiative teilte mit, die drei Gemeinderatsfraktionen seien für das Bauprojekt gewesen. Sie müssten nun den "eindeutigen Bürgerwillen" respektieren.
Diskussion zum Bebauungsplan zieht sich über Jahre
Die Fläche, auf die der neue Supermarkt und die etwa sechs Wohnhäuser entstehen sollten, ist nach Angaben der Gemeinde schon seit 2006 in der Diskussion. Damals wurde die Wiese als Sondergebiet "Einzelhandel" ausgewiesen. Das war die Grundlage dafür, dass 2019 im Gemeinderat der jetzige Bebauungsplan vorgestellt wurde. Dieser Plan sorgte seitdem für ordentlich Zündstoff.
Initiative "Nußloch Intakt" setzt sich gegen Bebauungspläne ein
Die Bürgerinitiative "Nußloch intakt" wollte das große Bauprojekt unbedingt verhindern. Franz-Josef Schoppengerd etwa befürchtete bei einer Bebauung ökologische Konsequenzen, weil der Boden bei einer Versiegelung kein CO2 mehr aufnehmen könne. Außerdem wäre ein enormes Verkehrsaufkommen am Ortsrand entstanden.