Als Chemikant war Lukas Can unglücklich: "Ich hatte keine Lust auf Schichtarbeit und die giftigen Stoffe", sagt er. 2019 schaute er seinem Schwager, einem Fahrlehrer aus Göppingen, bei der Arbeit über die Schulter. Direkt danach macht er die einjährige Ausbildung zum Fahrlehrer. Anfang 2022 beginnt er, seinen Alltag auf Video aufzunehmen.
Vom Chemikant zum Internet-Star
Can filmt vom Beifahrersitz aus seine Fahrschüler. Die Videos stellt er auf TikTok. Die Idee kommt von seinen Schülern. Mittlerweile folgen dem Heidelberger über 400.000 Menschen. Tendenz steigend. Seine Videos: Ein Mix aus Comedy und Prüfungs-Wissen. Der 27-Jährige betont, dass die Fahrstunde selbst gegenüber dem Spaß immer Vorrang hat.
"Manchmal lasse ich die Kamera einfach laufen, dann passieren die witzigen Szenen, und das ist nur mein Alltag.“
Fans aus ganz Deutschland
Junge Menschen aus ganz Deutschland wollen mittlerweile eine Fahrstunde bei dem Internet-Star - selbst aus Hamburg oder Bremen hat er Anfragen bekommen. Ein Schüler aus Gießen absolvierte tatsächlich mehrere Fahrstunden bei Lukas Can. Der Fahrlehrer ist nach eigenen Angaben bis November ausgebucht.
"Mir macht es Spaß ,Wissen zu vermitteln. Das Schönste ist, wenn die Leute bestehen und sich darüber freuen. Das beste am Job ist, dass mein Chef nicht hinten drin sitzt."
Erkenntnisse aus den Fahrstunden
Grinsend erzählt der 27-Jährige, dass er Unterschiede bei den Fahrschülern merkt.
"Jungs denken, sie können schon alles. Die Mädchen bemühen sich mehr. Sie hören mehr auf mich.“
Aber eines haben beide Geschlechter gemeinsam: Sie machen die gleichen Fehler.
„Sie sind oft zu faul für den Schulterblick. Der häufigste Fehler ist aber, dass sie immer nur mit einer Hand fahren.“
Sein Hobby hat einen Preis
Pro Video braucht er für die Bearbeitung bis zu einer Stunde. Und das nach Feierabend. Was seine Frau nicht immer freut. Trotzdem habe sie ihn von Anfang an unterstützt, wie Can erzählt. Sein Hobby zahlt sich mittlerweile aber auch aus: Er verdient mit den TikTok Videos Geld. Auch die ersten Kooperations-Anfragen trudeln ins Haus. Abrer natürlich macht er das alles "nicht wegen Geld".
Sein großes Ziel: Die Nummer Eins der Fahrlehrer-Influencer-Szene zu werden. Nur zwei seien auf TikTok erfolgreicher. "Noch“, sagt er grinsend.