Metalldetektor und zwei Taucher am Rande eines Baggersees (Foto: SWR)

Pascal Michel hilft bei der Suche an Land und im Wasser

Ringsucher und Hobbytaucher aus Straubenhardt

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AUTOR/IN
Wolfgang Hörter

Fast jeder hat wohl schon mal etwas verloren. Aber was tun, wenn es sich um etwas besonders Wertvolles handelt? Eventuell kann Pascal Michel aus Straubenhardt helfen.

Pascal Michel aus Straubenhardt (Enzkreis) ist eine Art Schatzsucher. Sein Hobby ist es, anderen Menschen bei der Suche nach verlorenen Dingen mit ideellem oder materiellem Wert zu helfen, sowohl an Land als auch unter Wasser.

Ringsuche im Weingartener Baggersee

Pascal Michel bezeichnet sich selbst als Ringjäger. Kürzlich waren er und sein Tauchpartner Janik Ratke auf Jagd am Baggersee in Weingarten (Landkreis Karlsruhe). Diesmal war es quasi ein doppelter Einsatz – unter Wasser. Im See haben Lara und Rudi jeweils einen Ring verloren. Bei Lara war der Ring ein Geschenk ihrer Eltern zum 18. Geburtstag – Rudi hat seinen Ehering verloren, gerade mal sechs Wochen nach der Hochzeit.

"Wir waren mit Freunden hier und meine Frau war auch dabei. Ich bin hier rein geschwommen. Eine Freundin sah den Ring dann auch noch fliegen. Ich hab´s dann auch gemerkt, als ich raus gestiegen bin."

"Da ich den jeden Tag anhatte, war das dann ein Schock, als er weg war. Ich hab das auch sofort gemerkt, als er von den Fingern geglitten ist. Ich hab dann noch am Strand Taucherbrillen organisiert und selbst danach gesucht, aber keine Chance."

Auch nach Jahren Ringsuche oft noch erfolgreich

Bei beiden ist der Verlust schon rund zehn Jahre her. Dennoch hoffen die Taucher, die Ringe zu finden. Mit ihren Metalldetektoren hatten sie schon oft Erfolg – auch nach Jahren:

"Das ist wie beim Gold waschen, das Gold liegt da wirklich fest. Das Einzige ist, er kann noch etwas absacken in das Sediment hinein. Aber groß bewegen wird er sich nicht mehr. Er bleibt da liegen, wo er hingefallen ist. Und dann ist die Chance eigentlich gut."

Ringsucher machen Menschen glücklich

Verlorene Ringe beim Baden sind der klassische Fall für die beiden Ringjäger. Denn im kühlen Wasser schrumpfen die Finger ein bisschen zusammen und Ringe rutschen leicht vom Finger. Im See versuchen die Taucher ihr Glück. Die Bedingungen sind an diesem Tag nicht einfach. Das Wasser ist nicht nur kalt, sondern vor allem trüb. Die Orientierung fällt schwer. Dennoch versuchen sie, systematisch den Boden mit den Detektoren abzusuchen - ohne Honorar, ehrenamtlich sozusagen. Mit ihrer Suche haben die Ringjäger schon einige Menschen sehr glücklich gemacht.

"Wenn man das zurück gibt, bekommt man auch selbst wieder viel zurück. Das ist das, was mich auch an dem Hobby reizt. Und auch das Ungewisse..."

Erfolgsquote der Ringsucher an Land höher als im Wasser

Wenn sie an Land suchen, liege die Erfolgsquote bei rund 75 Prozent, sagt Pascal, im Wasser nur bei rund 50 Prozent. Auch diesmal schlägt der Detektor mehrfach an und sie graben im Sand. Doch sie finden nur Müll und Münzen. Ringjäger Pascal hat für Rudis Ehering insgesamt schon den dritten Tauchgang investiert. Bisher aber ohne Erfolg. Aber Ausdauer und Hartnäckigkeit gehören bei diesem Hobby auf jeden Fall dazu.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich glaub, der geht da nochmal rein. Er gibt da nicht auf!"

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Wolfgang Hörter