Die sogenannten Re-Fuels könnten in allen Fahrzeugen der bestehenden Flotte eingesetzt werden, vom Pkw bis zur Diesel-Lokomotive der Deutschen Bahn. Auch die nötige Menge könnte theoretisch hergestellt werden. Das haben Forscher des KIT am Montag bei einer Veranstaltung in der Karlsruher Mineralölraffinerie MiRO bei der Vorstellung ihrer Projektergebnisse mitgeteilt.
Verkehrsministerium: Kraftstoffe wirtschaftlich und umweltfreundlich
Es handelt sich um erste Ergebnisse eines Projekts, das seit 2018 am KIT läuft. Re-Fuels lassen sich aus Reststoffen sowie durch die direkte Umwandlung von CO2 und nachhaltig erzeugtem Wasserstoff herstellen. Für den flächendeckenden Einsatz der erneuerbaren Kraftstoffe müssten laut KIT nur ausreichend Produktionsanlagen insbesondere in südlichen Ländern entstehen. Re-Fuels seien gleichermaßen umweltfreundlich und wirtschaftlich, betonte das baden-württembergische Verkehrsministerium.
Mineralölraffinerie plant Re-Fuels-Produktion
Auf dem Gelände der Karlsruher Raffinerie MiRO soll eine industrielle Produktionslage für rund 100 Millionen Euro mit einer Kapazität von 50.000 Tonnen entstehen. Derzeit noch nicht ausreichend verfügbar seien hier bezahlbare Mengen grünen Wasserstoffs, um auf eine treibhausgasneutrale Produktion umzustellen, so die MiRO. Die Vorprodukte für die Kraftstoffe sollen deshalb in Ländern produziert werden, die über mehr Wind- oder Sonnenenergie verfügen als Deutschland, zum Beispiel Chile oder Südspanien.
Bis zur Marktreife müssten laut KIT auch noch viele rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Intensive Arbeit am KIT wird fortgesetzt
An dem Projekt arbeiten sechs Institute des KIT mit zahlreichen Partnern aus Energiewirtschaft, Mineralöl-, Automobil- und Zulieferindustrie unter dem Dach des Strategiedialogs Automobilwirtschaft des Landes Baden-Württemberg zusammen. Zwei Pilot- und weitere Technikanlagen des KIT lieferten regenerative Kraftstoffe. Diese wurden aufbereitet und in Versuchsmotoren und Fahrzeugen getestet.