Im Mittelpunkt des Besuchs standen die Themen Mobilität der Zukunft sowie die Herstellung klimafreundlicher Kraftstoffe. Minister Hermann (Grüne) besuchte unter anderem das "Energy Lab" auf dem Gelände des KIT-Campus Nord. Dort werden im Projekt "reFuels" klimafreundliche Designer-Kraftstoffe erforscht, die in herkömmlichen Diesel- oder Benzin-Fahrzeugen verwendet werden können.
Mobilität der Zukunft: Aus Stroh Benzin herstellen
Einer der Wege, um klimafreundlichere Kraftstoffe herzustellen, sei beispielsweise die Verarbeitung von Stroh zu synthetischem Benzin, so Olaf Tödter, Leiter des Forschungsprojekts "reFuels". Dahinter stecken komplizierte Vorgänge, die jedoch einen funktionsfähigen Kraftstoff hervorbringen, sagt Tödter. Die Fahrzeugflotte auf dem KIT-Campus Nord sei bereits mit erneuerbaren Kraftstoffen ausgestattet. Auch Tests mit Zügen der Deutschen Bahn hätten gezeigt, dass auch hier erneuerbare Kraftstoffe eingesetzt werden könnten, sagt der Projektleiter.
Verkehrsminister fordert mehr Tempo
In einer Landtagsdebatte um erneuerbar erzeugte Kraftstoffe (reFuels) hat Verkehrsminister Winfried Hermann mehr Tempo bei der Umsetzung von reFuel-Projekten im industriellen Maßstab und eine schnellere Bereitstellung von Fördermitteln gefordert.
Diese Kraftstoffe seien im reFuels-Projekt am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bereits ausreichend erforscht und in der praktischen Anwendung erprobt, so Hermann. Man müsse schnell aus dem Forschungsmaßstab in die industrielle Massenproduktion kommen. Bei seinem Besuch am Campus Nord betonte er die zunehmende Bedeutung von erneuerbaren Kraftstoffen.
Erneuerbare Kraftstoffe vielleicht im nächsten Jahrzehnt
Es sei wichtig, diese nicht nur zu erforschen, sondern sie auch zur Produktion zu bringen, so Verkehrsminister Hermann. Man sei in Baden-Württemberg auf dem Weg, eine Demonstrationsanlage im großen Stil aufzubauen. Diese werde wahrscheinlich aber erst Ende des Jahrzehnts fertig sein. Eine Massenproduktion von erneuerbaren Kraftstoffen könne wohl erst im nächsten Jahrzehnt beginnen.
Winfried Herrmann lobte besonders die innovative Forschungsarbeit am KIT. Es sei das Spitzeninstitut in Deutschland, wo genau das vorangebracht werde, worüber in der Politik derzeit viel gesprochen werde.