Tod von siebenjährigem Jungen

Nach tödlichem Skateboard-Unfall: Stadt Pforzheim reagiert

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Peter Lauber
Ein Bild von Peter Lauber (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Nach dem tödlichen Unfall eines siebenjährigen Jungen hat die Stadt Pforzheim mit einem ersten Schritt reagiert. Eine bauliche Maßnahme soll die gefährliche Stelle an der Straße sichern.

Nach dem Unfalltod eines siebenjährigen Jungen im Wohngebiet Tiergarten haben sich Vertreter der Stadt Pforzheim gemeinsam mit Oberbürgermeister Peter Boch und der Polizei am Ort des Unfalls getroffen. Mögliche Maßnahmen wurden diskutiert und sollen in den kommenden Tagen weiter geprüft werden, heißt es von der Stadt Pforzheim.

Z-Absperrung soll Straße im Wohngebiet Tiergarten sichern

Als erste provisorische Maßnahme ist am Ausgang des Weges, der auf die Straße führt, ein sogenannter Z-Übergang angebracht worden - also zwei in Z-Form versetzte Querabsperrungen aus Kunststoffbauzäunen. In einem nächsten Schritt soll mit den Anwohnern gesprochen werden. Denn der Tod des Jungen habe die Bewohnerinnen und Bewohner im Tiergarten verständlicherweise emotional aufgewühlt, so der Oberbürgermeister.

"Uns erreichen viele Zuschriften und E-Mails. Mehrere Menschen haben mich übers Wochenende auch persönlich angesprochen und ihre Betroffenheit zum Ausdruck gebracht."

Tödlicher Skateboard-Unfall in Pforzhein - das ist passiert

Der Unfall hatte sich am Mittwoch gegen 17:30 Uhr im Pforzheimer Wohngebiet Tiergarten ereignet. Der Siebenjährige war laut Polizei auf einem Skateboard liegend von einem Spielplatz aus auf einem abschüssigen Weg Richtung Straße gerollt. Schließlich geriet er auf die Straße und wurde von einem Transporter erfasst. Der Zusammenstoß war so schwer, dass der Junge noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen erlag.

Anwohner im Tiergarten kritisieren fehlende Absicherung

Anwohner kritisierten am Tag nach dem Unfall, dass der Gehweg zur angrenzenden Straße nicht ausreichend abgesichert sei. Gegenüber dem SWR sprachen Nachbarn von einer aufgrund von Hecken und parkenden Autos unübersichtlichen und deshalb gefährlichen Stelle. Zudem münde der Gehweg vom Spielplatz kommend ohne irgendwelche Hindernisse direkt auf der Straße. Sie fordern dringend bauliche Veränderungen:

"Eigentlich gehört da eine Sperre hin. Es könnte ja auch ein Kinderwagen sein, an dem sich eine Bremse löst. Und durch die Hecke ist es auch nicht einsehbar."

Stadt Pforzheim hält Wohngebiet für sicher

In einer ersten Stellungnahme gegenüber dem SWR wies ein Sprecher der Stadt die Kritik zurück. Man halte das Wohngebiet für genauso sicher wie andere, vergleichbare Wohngebiete. Die Stadt kündigte jedoch an, dass sich alle beteiligten Fachbereiche die Situation nochmals sehr genau anschauen werden, um zu klären, ob weitere Verbesserungen möglich sind.

Am Tag nach dem Unfall lagen in der Nähe der Unfallstelle Blumen und Plüschtiere. Kerzen wurden für das ums Leben gekommene siebenjährige Flüchtlingskind aus der Ukraine aufgestellt.