Die Achterbahn "Volldampf" im Erlebnispark Tripsdrill bei Cleebronn (Kreis Heilbronn) ist am Montag evakuiert worden. Der Freizeitpark teilte auf SWR-Anfrage mit, dass ein Besucher mit solcher Kraft an einer Zugangstür im Stationsbereich der Achterbahn gedrückt hatte, dass installierte Sensoren eine geöffnete Tür meldeten. In solchen Fällen stoppe die Achterbahn automatisch, hieß es weiter.
Keine Gefahr für Fahrgäste
Die rund 20 Mitfahrenden hätten die Bahn ohne Zwischenfälle über eine gesicherte Wartungstreppe verlassen können. Die geschulten Mitarbeitenden hätten dabei geholfen. Nach etwa einer halben Stunde sei die Bahn wieder freigegeben worden.
Eine Gefahr für die Fahrgäste habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, so Pressesprecher Birger Meierjohann. Die Techniker des Freizeitparks müssen "jede einzelne Attraktion jeden Morgen prüfen", dafür gebe es für jeden Ablauf eine Checkliste. Anschließend gebe es Testfahrten, so Meierjohann weiter - und erst wenn diese ohne Irregularitäten abliefen, erfolge die Freigabe für den Besucherbetrieb.
Abgesehen von den täglichen Checks gebe es in den Wintermonaten auch ausführliche Wartungen sowie TÜV-Prüfungen kurz vor Saisonstart, so Meierjohann.
TÜV: Störungen oft nicht Schuld der Technik
Bei Störungen oder Unfällen an Freizeitparkfahrgeschäften sei häufig der Mensch die Ursache - nicht die Technik, so Robert Gettert vom TÜV Süd im SWR-Interview. Aus Deutschland liegen ihm keine Zahlen vor aber aus den USA. Dort sei überwiegend "menschliches Fehlverhalten" die Ursache, betont er.
Achterbahn "Volldampf" wird jährlich vom TÜV geprüft
Grundsätzlich seien Freizeitanlagen genauso zu sehen wie andere andere Anlagen oder Maschinen, erklärt Gettert. Es gebe eine Betreiberhaftung des Parks und eine Herstellerhaftung. Überprüft werden die Anlagen durch staatlich akkreditierte Firmen, wie dem TÜV. Die Intervalle der Prüfungen hängen von der Komplexität der Anlage ab. Im Fall des "Volldampf" in Tripsdrill sei dies jährlich, so der Experte.