Besucher der Eröffnungsveranstaltung zur Einweihung von zwei neuen Achterbahnen im Erlebnispark Tripsdrill fahren in der Achterbahn «Volldampf». Für das Publikum werden beide Bahnen am 26. Juni in Betrieb gehen. Die Bahn fährt ein Stück eine nur scheinbar nicht zu Ende gabaute Schiene nach oben und dann rückwärts die gleiche Strecke wieder runter.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Marijan Murat (Symbolbild))

Fahrgäste in "Volldampf" nicht in Gefahr

Cleebronn: Achterbahn in Tripsdrill mit 20 Besuchern stehengeblieben

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Im Erlebnispark Tripsdrill bei Cleebronn ist am Montag eine Achterbahn stehen geblieben. Ein Fahrgast hatte den Stillstand des Fahrgeschäfts ausgelöst.

Die Achterbahn "Volldampf" im Erlebnispark Tripsdrill bei Cleebronn (Kreis Heilbronn) ist am Montag evakuiert worden. Der Freizeitpark teilte auf SWR-Anfrage mit, dass ein Besucher mit solcher Kraft an einer Zugangstür im Stationsbereich der Achterbahn gedrückt hatte, dass installierte Sensoren eine geöffnete Tür meldeten. In solchen Fällen stoppe die Achterbahn automatisch, hieß es weiter. 

Keine Gefahr für Fahrgäste

Die rund 20 Mitfahrenden hätten die Bahn ohne Zwischenfälle über eine gesicherte Wartungstreppe verlassen können. Die geschulten Mitarbeitenden hätten dabei geholfen. Nach etwa einer halben Stunde sei die Bahn wieder freigegeben worden.

Eine Gefahr für die Fahrgäste habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, so Pressesprecher Birger Meierjohann. Die Techniker des Freizeitparks müssen "jede einzelne Attraktion jeden Morgen prüfen", dafür gebe es für jeden Ablauf eine Checkliste. Anschließend gebe es Testfahrten, so Meierjohann weiter - und erst wenn diese ohne Irregularitäten abliefen, erfolge die Freigabe für den Besucherbetrieb.

"Angst haben muss man eigentlich nicht. Und gerade in dem Fall sehen wir ja auch, dass der Mechanismus funktioniert hat."

Abgesehen von den täglichen Checks gebe es in den Wintermonaten auch ausführliche Wartungen sowie TÜV-Prüfungen kurz vor Saisonstart, so Meierjohann.

TÜV: Störungen oft nicht Schuld der Technik

Bei Störungen oder Unfällen an Freizeitparkfahrgeschäften sei häufig der Mensch die Ursache - nicht die Technik, so Robert Gettert vom TÜV Süd im SWR-Interview. Aus Deutschland liegen ihm keine Zahlen vor aber aus den USA. Dort sei überwiegend "menschliches Fehlverhalten" die Ursache, betont er.

TÜV SÜD ist akkreditiert, um Fahrgeschäfte in Freizeitparks zu überprüfen. (Foto: TÜV SÜD)
TÜV SÜD ist akkreditiert, um Fahrgeschäfte in Freizeitparks zu überprüfen.

"Im Fall Tripsdrill ist eigentlich genau das passiert, was passieren soll: Jemand hat da wohl das Zugangsgatter aufgedrückt und die Anlage ist in den sicheren Zustand - sprich den Stillstand - gegangen."

Achterbahn "Volldampf" wird jährlich vom TÜV geprüft

Grundsätzlich seien Freizeitanlagen genauso zu sehen wie andere andere Anlagen oder Maschinen, erklärt Gettert. Es gebe eine Betreiberhaftung des Parks und eine Herstellerhaftung. Überprüft werden die Anlagen durch staatlich akkreditierte Firmen, wie dem TÜV. Die Intervalle der Prüfungen hängen von der Komplexität der Anlage ab. Im Fall des "Volldampf" in Tripsdrill sei dies jährlich, so der Experte.

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SWR