Trauer in Jagsthausen: Alexandra Freifrau von Berlichingen ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Ihr großes Engagement galt den Burgfestspielen. (Foto: Pressestelle,  Burgfestspiele Jagsthausen)

Trauer und Anteilnahme in Jagsthausen

Geschäftsführerin der Burgfestspiele Jagsthausen: Alexandra Freifrau von Berlichingen gestorben

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Sie war weit über die Region Heilbronn-Franken hinaus bekannt: Die langjährige Geschäftsführerin der Burgfestspiele Jagsthausen Alexandra Freifrau von Berlichingen ist tot.

Alexandra Freifrau von Berlichingen ist am Mittwoch im Alter von 82 Jahren gestorben. Das teilte die Burgfestspiele Jagsthausen gGmbH am Donnerstag mit. Von 1994 bis 2020 war sie Geschäftsführerin der Burgfestspiele Jagsthausen. Nach dem Tod ihres ersten Mannes, Götz Wolf Freiherr von Berlichingen, heiratete sie Alt-Bundespräsident Roman Herzog, mit dem sie bis zu seinem Tod im Jahr 2017 in Jagsthausen (Kreis Heilbronn) lebte.

Von Berlichingens Motto: Theater darf nicht verkrusten

Alexandra Baronin von Berlichingen entstammte dem Adelsgeschlecht der Vultejus. Zwei Jahre lang arbeitete sie als Dolmetscherin für Englisch und Spanisch im kolumbianischen Generalkonsulat in Hamburg. In erster Ehe war sie mit dem Offizier Götz Wolf Freiherr von Berlichingen verheiratet. Nach dem überraschenden Tod ihres Mannes übernahm sie den Vorsitz des Heimat- und Verkehrsvereins und übernahm Mitverantwortung bei den Burgfestspielen, heißt es in der Mitteilung. 2001 wandelte sie die Burgfestspiele Jagsthausen in eine gemeinnützige GmbH um und wurde eines von drei Mitgliedern der Geschäftsführung. Ihr Motto sei laut Mitteilung stets gewesen: Theater darf nicht verkrusten, es muss beweglich bleiben, um erfolgreich zu sein. Das Theater ist kein Museum, es muss sich immer wieder neue Wege suchen.

Von Berlichingen führte die "Burgfestspiele zu überregionaler Bekanntheit"

Sie prägte über 25 Jahre lang zusammen mit Bürgermeister Roland Halter (parteilos) und Jürgen Bircks als weitere Geschäftsführer die Entwicklung der Burgfestspiele Jagsthausen und "führte diese zu überregionaler Bekanntheit und zu einem kulturellen Höhepunkt im Land Baden-Württemberg".

"Ich bin tief betroffen über die Nachricht vom Tod von Alexandra Baronin von Berlichingen. [...] Sie hatte immer ein offenes Ohr für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin und war bereit, Vertrauen zu schenken, schwierige Entscheidungen zu treffen und mitzutragen. [...] Wir sind ihr sehr dankbar für alles, was sie für die Burgfestspiele getan hat. Unsere Gedanken und Anteilnahme sind bei ihrer Familie."

Innenminister Strobl: "Ehrendes Andenken bewahren"

Auch von Innenminister Thomas Strobl (CDU) kommen Beileidsbekundungen. Die Trauer sei groß, heißt es in einer Mitteilung aus dem Ministerium: Alexandra Freifrau von Berlichingen habe "die Burgfestspiele in Jagsthausen über Jahrzehnte mit ihrer Würde, Eleganz und Grandezza geprägt". Mit viel Herzblut und Erfolg habe sie für die Festspiele gewirkt, so Strobl. Man werde "Alexandra Freifrau von Berlichingen als starke und beeindruckende Persönlichkeit in liebevoller Erinnerung behalten und ihr ein ehrendes Andenken bewahren".

Ihre letzten Monate lebte Alexandra Freifrau von Berlichingen in der Seniorenresidenz Schloss Stetten in Künzelsau (Hohenlohekreis). Sie hatte seit einiger Zeit gesundheitliche Probleme.

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SWR