Montage eines schematischen Bildes von Viren der Familie Corona mit der Grafik von SWR Akktuell Live-Blog zum Coronavirus (Foto: Getty Images, Montage: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Samstag, 3. Juli 2021

Stand

Das war der Samstag in Baden-Württemberg

Opposition im Bundestag fordert Vorbereitung auf Corona-Herbst

20:51 Uhr

Grüne, Linke und FDP wollen eine bessere Vorbereitung auf eine mögliche vierte Corona-Welle. In einem "Spiegel"-Interview sagen die Parteien, dass das vor allem für die Schulen gelte. Linken-Chefin Janine Wissler findet, dass die Bundesregierung das im letzten Sommer versäumt hat. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckart will wegen der Delta-Variante eine Testpflicht für alle Menschen, die aus dem Urlaub zurückkommen. Und der FDP-Politiker Marco Buschmann will mehr mobile Impfteams, um besser über Impfungen aufzuklären.

Sieben-Tage-Inzidenz in BW steigt minimal auf 5,6

18:59 Uhr

Das Landesgesundheitsamt meldet am Samstag (Stand 16 Uhr) 105 Corona-Neuinfektionen in Baden-Württemberg. Vor einer Woche waren es 93 Fälle. Die Inzidenz im Land steigt minimal auf 5,6 (vor einer Woche lag sie bei 7,3). Zwei Personen sind an oder im Zusammenhang mit einer Covid-19-Infektion gestorben. Der Landkreis Konstanz hat derzeit die niedrigste Inzidenz mit 1,4. Der Stadtkreis Baden-Baden meldet mit 19,9 die höchste im Land. In Baden-Württemberg sind bislang rund 52,3 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft, 37,4 Prozent gelten als vollständig geimpft. Beide Impfquoten liegen leicht unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Mediziner: Impfungen für Kinder sind überfällig

17:12 Uhr

In der Debatte um Corona-Impfungen bei Kindern hat der Biomediziner Gerhard Ehninger die Ständige Impfkommission (Stiko) kritisiert. Sie blockiere "unverantwortlich den Einsatz von zugelassenen Medikamenten", schrieb er in einer Kolumne der "Dresdner Neuesten Nachrichten". "Die Impfungen bei Kindern sind überfällig." Angesichts der Delta-Variante, die in Israel und Großbritannien das Infektionsgeschehen trotz Impfrate über 50 Prozent wieder verstärkt hat, müssten alle vorhandenen Impfdosen rasch verabreicht und eine Quote von über 90 Prozent erreicht werden. Ehninger appellierte zudem, den Sommer zu nutzen, um die Sicherheit für Kinder und Jugendliche zu erhöhen. An Schulen fehle es an Infrastruktur wie Klimageräten und Informationstechnologie, Ausweichräumen und virensicheren Belüftungsanlagen. "Die Delta-Variante hat unter diesen Bedingungen in kleinen Klassenräumen mit 25 ungeimpften Schülerinnen und Schülern leichtes Spiel", warnte er.

Tanzparty mit Aerosol-Messungen in Mannheim abgesagt

16:18 Uhr

Die für Sonntag im Club "Hafen 49" im Mannheimer Stadtteil Jungbusch geplante Tanzparty ist abgesagt worden. Grund sei die schlechte Wetterprognose mit Regen und Gewittergefahr, so der Nachtbürgermeister der Stadt, Robert Gaa. Wann die Veranstaltung nachgeholt werden soll, stehe noch nicht fest. Die Tanzparty war im Rahmen eines Corona-Modellprojekts des Gesundheitsministeriums geplant. 500 angemeldete Personen, die sich je drei Tage vor und nach der Veranstaltung testen lassen, sollten dort unter freiem Himmel und mit wissenschaftlicher Begleitung feiern. Dabei sollten die Teilnehmenden weder Abstand halten noch Maske tragen müssen. Geplant waren Aerosol-Messungen, um mögliche Ansteckungs-Dynamiken zu analysieren. Aus den Erkenntnissen will die Stadt Mannheim Konzepte für Clubveranstaltungen im Freien entwickeln.

Luftfilter an Schulen und Kitas - Entscheidung naht

16:13 Uhr

Grün-Schwarz schiebt das Thema Luftfilter an Schulen in Baden-Württemberg schon lange vor sich her. Der Druck wächst, weil die Delta-Variante dazu führen könnte, dass Schulen und Kitas nach den Ferien wieder schließen müssen.

Vor Olympia: Corona-Zahlen in Tokio hoch

16:06 Uhr

Knapp drei Wochen vor den Olympischen Spielen in Tokio gehen die Corona-Zahlen in der japanischen Hauptstadt wieder hoch - auf mehr als 700 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Das sind so viele wie seit fünf Wochen nicht mehr. Bis zum 11. Juli gelten in Tokio und drei anderen Regionen deswegen strengere Regeln. Am 23. Juli sollen die Spiele beginnen - ohne Zuschauerinnen und Zuschauer aus dem Ausland.

Weltweit über 4,1 Millionen Tote In Zusammenhang mit Corona

15:02 Uhr

Weltweit haben sich nachweislich mehr als rund 183,2 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters auf Basis offizieller Daten. Mehr als rund 4,1 Millionen Menschen starben in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Mit über 33,8 Millionen Infizierten und fast 605.000 Toten weisen die USA die höchsten Zahlen auf. Indien verzeichnet über 30,5 Millionen Infektions- und mehr als 401.000 Todesfälle. In Brasilien wurden fast 18,7 Millionen Ansteckungen registriert, rund 522.000 Menschen starben.

Brand von Schnelltest-Pavillon - Verdächtige festgenommen

14:01 Uhr

Ein Feuer hat in Reutlingen einen Pavillon für Corona-Schnelltests zerstört. Beamte nahmen drei Verdächtige fest, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Der Brand war von einer Zeugin gemeldet worden. Feuerwehrleute löschten die Flammen in der Reutlinger Innenstadt demnach am frühen Morgen. Verletzte gab es nicht. Die drei Verdächtigen sind zwischen 18 und 32 Jahre alt. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt.

Mallorca hofft trotz steigender Zahlen auf gute Sommersaison

13:48 Uhr

Trotz zunehmender Infektionen hoffen die Politik und die Tourismusbranche auf der Ferieninsel Mallorcal auf eine gute Sommersaison. "Die Lust aufs Reisen ist groß. Wir hoffen auf eine Saison, die weit bis in den Herbst hinein anhält", zitierte die "Mallorca Zeitung" Regionalpräsidentin Francina Armengol. Die, die auf Mallorca und den anderen Baleareninseln Menorca, Ibiza und Formentera leben, treibt allerdings die Sorge um, dass sich der vergangene Sommer wiederholen könnte, als die Pandemie zunächst unter Kontrolle schien, die Zahlen dann aber im Laufe des Sommers wieder in die Höhe schossen.

Intensivmediziner für Festhalten an Impfzentren

13:09 Uhr

Intensivmedizinerinnen und -mediziner haben sich für die Beibehaltung von Impfzentren ausgesprochen. Deutschland benötige ein nochmal gesteigertes Impftempo, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN), Christian Karagiannidis, der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Es komme jetzt auf jeden vollständig Geimpften an, um der Delta-Variante möglichst wenig Angriffsfläche zu geben. Von einer Abschaffung der Impfzentren rate er ab. Um die Folgen der Delta-Ausbreitung besser abschätzen zu können, forderte Karagiannidis zudem eine Abkehr vom Fokus auf die Inzidenzwerte. Mit steigender Impfquote sei der Inzidenzwert allein weniger aussagekräftig, um die potenzielle Gefahr für das Gesundheitssystem messen zu können, sagte er und plädierte für eine erweiterte Messdatenpalette: "Wir rechnen damit, dass die Inzidenzwerte im Herbst, wie in England aktuell schon der Fall, stärker steigen werden als die Zahl der Intensivpatienten. Welche Gefahr die Delta-Variante aber für jüngere Menschen birgt, lässt sich im Moment noch nicht abschließend sagen."

Berliner DRK-Chef: "Impfterminschwänzer" sollen zahlen

12:12 Uhr

Der Präsident des Berliner Roten Kreuzes, Mario Czaja, wirbt dafür, Menschen eine Strafe zahlen zu lassen, wenn sie zu Impfterminen nicht erscheinen. Wer etwa seinen Termin für die Zweitimpfung in einem der Impfzentren ohne Absage verstreichen lasse, könne mit einer Strafzahlung von 25 bis 30 Euro belegt werden, schlug Czaja im RBB vor. Seit Wochen meldeten sich fünf bis zehn Prozent der Menschen mit einem Impftermin nicht ab. Das sei unsolidarisch gegenüber denen, die schneller einen Termin haben wollten.

Ärger über volle EM-Stadien

11:42 Uhr

Angesichts der hohen Zuschauerzahlen in den Stadien und tausender Corona-Infektion im Umfeld der Fußball-Europameisterschaft wird die Kritik an der UEFA schärfer. "Mir fehlt jedes Verständnis für das lediglich gewinnorientierte Agieren der UEFA, welches sie im Verlaufe des Turniers schon mehrfach gezeigt hat", sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Europa-SPD, Tiemo Wölken, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Der Gesundheitsexperte der europäischen Konservativen, Peter Liese (CDU), sagte dem RND: "Es ist mittlerweile leider bewiesen, dass die Euro 2020 ein Pandemietreiber ist." In Finnland etwa sei die Sieben-Tage-Inzidenz nach dem Spiel Finnlands gegen Belgien im russischen St. Petersburg sprunghaft angestiegen. Auch in Schottland gebe es viele Infektionen im Zusammenhang mit der EM. Der Grünen-Europaabgeordnete Sven Giegold sieht auch die Regierungen in der Verantwortung. "Es ist kein gutes Zeichen für die Demokratie, wenn Regierungen vor einem durch Korruption gekennzeichneten Fußballverband kuschen", sagte Giegold.

Schäuble skeptisch gegenüber U-Ausschuss

10:18 Uhr

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hält wenig von den Vorschlägen für eine Enquêtekommission oder einen Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Corona-Politik. Das müsse zwar der nächste Bundestag entscheiden, "aber ich mache keinen Hehl aus meiner Skepsis", sagte Schäuble der "Stuttgarter Zeitung", den "Stuttgarter Nachrichten" sowie den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. "Wir müssen trennen zwischen Entscheidungen in der Krise und Rechthaberei hinterher", sagte der 78-Jährige. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dringt auf eine Enquêtekommission des Bundestags, die sich damit beschäftigen soll, wie mögliche Pandemien in Zukunft schneller eingedämmt werden können. Die Bundes-FDP hatte einen U-Ausschuss angekündigt. So müsse etwa der Kauf "untauglicher Masken" durch das Bundesgesundheitsministerium durchleuchtet werden.

Landesposaunentag anders als gewohnt

10:10 Uhr

Der Landesposaunentag in Ulm kann an diesem Wochenende wegen der Corona-Pandemie erneut nicht in gewohnter Form stattfinden. Das Evangelische Jugendwerk hat jedoch zu einer dezentralen Veranstaltung eingeladen. Anstelle tausender Musizierender auf dem Münsterplatz sind die Gemeinden aufgefordert, selbst ein Programm zu gestalten. In Ulmer Münster musiziert um 19 Uhr der Schwäbische Posaunendienst. Am Sonntag findet um 11 Uhr ein Gottesdienst mit Landesbischof Frank Otfried July statt. Beide Veranstaltungen werden auf Youtube live übertragen. Wer vor Ort dabei sein möchte, muss sich online anmelden.

Hausärzte sind mit Stiko-Empfehlung unzufrieden

9:25 Uhr

Nach der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) beklagen Hausärzte einen Mehraufwand. Der Stiko zufolge sollen sie nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca bei der zweiten Impfung einen mRNA-Vakzin verwenden, also Biontech oder Moderna. Viele Patientinnen und Patienten riefen deshalb in den Praxen an, sagte der Chef des Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Patientinnen und Patienten sind verunsichert, erfragen, welchen Impfstoff sie nun bei der Zweitimpfung erhalten werden und wollen auch ihren Termin entsprechend vorziehen", schilderte Weigeldt. Für die Betroffenen mache es "natürlich - gerade mit Blick auf die anstehenden Sommerferien - einen großen Unterschied, ob sie neun bis zwölf Wochen auf ihre Zweitimpfung warten oder nur vier". Das stelle Ärzte und Praxisteams von einem Tag auf den anderen vor enorme logistische Herausforderungen.

Alno stellt Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung

9:15 Uhr

Der Küchenhersteller Alno in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) hat beim Amtsgericht Hechingen (Zollernalbkreis) einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht muss dem Verfahren noch zustimmen. Ziel sei es, gemeinsam mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern durch die Corona-Krise zu kommen, so das Unternehmen.

Mehr Müll in Wäldern

8:25 Uhr

Illegale Müllablagerungen in Wäldern in Baden-Württemberg sind während der Corona-Pandemie immer mehr zum Problem geworden. Insbesondere in der Region um Ulm fanden Forstmitarbeiter zuletzt viel Müll im Wald. Das Polizeipräsidium in Ulm verzeichnet mittlerweile mehr als ein Dutzend solcher Fälle.

Freie Termine in Impfzentren

7:40 Uhr

Die Situation in den Corona-Impfzentren in Baden-Württemberg hat sich deutlich entspannt. Teilweise bleiben Termine sogar ungenutzt. "Die Lage hat sich gedreht", heißt es zum Beispiel beim Landratsamt Ravensburg. Bis Sonntag seien im Kreisimpfzentrum noch bis zu 1.000 Impftermine für eine Corona-Erstimpfung zu vergeben, so eine Sprecherin. Auch im Kreisimpfzentrum Meßstetten (Zollernalbkreis) werden Termine nicht in Anspruch genommen. Die Zahl der Impfungen nehme zwar nicht ab. "Aber wir haben mehr Impfstoff und könnten mehr impfen", so eine Sprecherin des zuständigen Landratsamtes. Die beiden Karlsruher Impfzentren werden nach Angaben der Stadt derzeit nur mit knapp 50 Prozent der ursprünglich geplanten Auslastung betrieben.

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt unter 5

5:55 Uhr

Erstmals seit rund elf Monaten ist die Corona-Inzidenz in Deutschland unter 5 gefallen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Wert mit 4,9 an (Vortag 5,0; Vorwoche 5,9). Zuletzt hatte der Wert am 30. Juli 2020 mit 4,8 unter der 5er-Schwelle gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten zudem binnen eines Tages 671 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren 592 Ansteckungen registriert worden. Deutschlandweit wurden demnach binnen 24 Stunden 16 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 68 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.730.353 nachgewiesene Corona-Infektionen.

"Ravensburger Clubmodell" gestartet

5:00 Uhr

Tanzen, singen, Freunde treffen: Viele haben darauf gewartet. In der vergangenen Nacht war es soweit. In Ravensburg wurde ein Modellversuch gestartet, bei dem zwei Diskotheken für insgesamt bis zu 700 Gäste pro Abend öffnen dürfen. Dort konnten die Gäste erstmals wieder ohne Maske und Abstand tanzen. Der Versuch wird wissenschaftlich ausgewertet für weitere Öffnungsschritte in der Pandemiezeit.

Modellprojekt in Stuttgart: Studierende erhalten Impfangebot

1:55 Uhr

Die grün-schwarze Landesregierung macht erstmals speziell Studentinnen und Studenten ein Impfangebot. In einem Modellprojekt können sich Studierende der Hochschulen Stuttgart impfen lassen. Tausende Dosen des Impfstoffs von Biontech stehen derzeit dafür bereit.

Zoo in Kalifornien lässt seine Tiere impfen

0:45 Uhr

Der Zoo im kalifornischen Oakland hat seine Tiger, Bären und Pumas gegen Covid-19 geimpft. Als nächstes sind Affen, Fruchtfledermäuse und Schweine an der Reihe. Die Tiere erhalten einen experimentellen Impfstoff des US-Herstellers Zoetis. Bisher hatte der Zoo auf Abstand, Barrieren und Schutzkleidung bei den Mitarbeitenden gesetzt, um die Tiere vor einer Infektion zu schützen. Coronainfektionen wurden schon bei einigen Tierarten nachgewiesen. Im Januar waren beispielsweise im Zoo von San Diego acht Gorillas positiv getestet worden. Sie hatten aber nur milde Symptome - Husten, Müdigkeit und Verstopfung - und haben sich nach Angaben des Zoos alle wieder erholt.

Samstag, 3. Juli 2021

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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