Live-Blog zu Corona in Baden-Württemberg (Foto: SWR)

Das Coronavirus und die Folgen für das Land

Live-Blog zum Coronavirus in BW: Samstag, 8 Januar 2022

Stand

Das war der Samstag in Baden-Württemberg

Groß-Demo in Wien gegen Corona-Maßnahmen

22:17 Uhr

In Österreich haben erneut Zehntausende gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. In Wien beteiligten sich nach Schätzungen der Polizei rund 40.000 Menschen an einem Protestmarsch. Die Demonstration verlief weitgehend friedlich. Zur Überprüfung einiger Teilnehmer wurde der Protestzug kurz angehalten. Einige Demonstranten versuchten dabei laut Polizei die Sperre zu durchbrechen. Es habe einzelne Festnahmen gegeben, hieß es. Die Demonstranten wandten sich unter anderem gegen die geplante Corona-Impfpflicht, die ab Februar gelten soll. In den vergangenen Wochen war es mehrfach zu ähnlich großen Protestkundgebungen in Wien gekommen.

Corona-Proteste in Frankreich

21:56 Uhr

Mehr als 100.000 Menschen haben heute in Frankreich gegen die Corona-Politik der Regierung protestiert. Allein in Paris seien rund 18.000 Menschen auf die Straße gegangen. Zehn Teilnehmer seien in der Hauptstadt festgenommen worden, bei Auseinandersetzungen seien drei Einsatzkräfte verletzt worden. In verschiedenen anderen französischen Städten zusammen gingen den Angaben zufolge mehr als 87.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. Damit protestierten deutlich mehr Menschen gegen die Politik der Regierung als beim vorigen Protesttag Mitte Dezember, als landesweit 25.000 Teilnehmer gezählt wurden.

Impf-Aktion für Schwangere in Achern

20:02 Uhr

Eine Impf-Aktion speziell für schwangere und stillende Frauen hat heute das Ortenau-Klinikum in Achern angeboten. Rund 70 Frauen kamen.

Zahl der Corona-Intensivpatienten weiter unter Grenzwert

16:50 Uhr

Auch am Samstag liegt die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Baden-Württemberg laut dem Landesgesundheitsamt, mit aktuell 442 Personen, weiter unter dem Grenzwert von 450. Gestern wurde dieser nach längerer Zeit erstmals wieder unterschritten. Der Grenzwert gilt in der geltenden "Alarmstufe II" als Richtwert für Corona-Maßnahmen in Baden-Württemberg. Außerdem meldet das Gesundheitsamt heute 5.031 bestätigte Corona-Neuinfektionen im Land. Vor einer Woche, an Neujahr, waren es noch 1.966 übermittelte Neuinfektionen. Sieben weitere Todesfälle verzeichnete die Behörde im Zusammenhang mit dem Virus. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 299,6 (Vortag: 269,4). Die höchste Inzidenz weist derzeit der Stadtkreis Freiburg auf (471,1), die geringste der Enzkreis (208,3). Am Wochenende kann es bei den Corona-Zahlen zur Verzögerungen kommen, da nicht alle Zahlen übermittelt werden.

Mehrere Tausende demonstrieren in Freiburg gegen Corona-Auflagen

16:34 Uhr

Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Freiburg gegen die Corona-Politik demonstriert. Der angemeldete Protest fand unter strengen Auflagen statt. Unter anderem musste die Maskenpflicht eingehalten und der Demonstrationszug in einzelne Abschnitte eingeteilt werden. Außerdem musste der Veranstalter für eine ausreichende Anzahl an Ordnungskräften sorgen.

Karlsruhe: 1.800 Menschen bei Demonstration gegen Corona-Politik

16:23 Uhr

Mindestens 1.800 Menschen haben laut Polizei in Karlsruhe gegen eine Impfpflicht und die aktuelle Corona-Politik demonstriert. Vom Platz der Menschenrechte aus marschierten die Demonstranten über die Brauerstraße Richtung Marktplatz. Mit Trommeln, dem Ruf "Freiheit" und Plakaten taten sie ihren Unmut gegen die ihrer Meinung nach zu restriktiven Corona-Bestimmungen kund. Nach Angaben der Polizei gab es keine Zwischenfälle bei der von der Bürgerbewegung "Karlsruhe steht auf" angemeldeten Demo.

Mann rastet nach Corona-Impfung seiner Frau aus

16:07 Uhr

Bei einer Impfaktion in Mössingen (Kreis Tübingen) ist ein Streit derart eskaliert, dass die Polizei einschreiten musste. Nach der Impfung seiner Frau sei ihr Mann im Gespräch mit einem Mitarbeiter der Station in Rage darüber geraten, wie der neue Schutz im Impfausweis einzutragen sei, teilte die Polizei am Samstag mit. Schließlich habe der 42-Jährige Ehemann seinen Gegner gepackt, kurz gewürgt und gegen eine Glasscheibe gedrückt. Der 21-Jährige wurde nach Polizeiangaben bei dem Streit am Freitag leicht verletzt und der Mann von einem einschreitenden Zeugen weggezogen, bevor die Polizei verständigt wurde.


Nach Vorfall in Mainz scharfe Kritik an Luca-App

14:29 Uhr

Nach einem Zwischenfall mit Daten aus der Luca-App in Mainz wird auch die Kritik an der Software für die Kontaktdatenverfolgung in Baden-Württemberg wieder laut. Während die Landesregierung an der App festhält, rufen Politiker von Grünen und FDP dazu auf, das digitale Tool von den mobilen Telefonen zu löschen und den auslaufenden Vertrag mit dem Anbieter nicht zu verlängern. Zuvor war bekannt geworden, dass die Mainzer Polizei bei Ermittlungen zu einem Todesfall unrechtmäßig auf Daten von Besuchern einer Gaststätte aus der Luca-App zugegriffen hatte. Der Fall belege erneut die Datenschutz- und Sicherheitsprobleme der App, kritisierte der digitalpolitische Sprecher der FDP, der Landtagsabgeordnete Daniel Karrais, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Grünen-Abgeordnete Alexander Salomon kritisierte die Software des Berliner Start-ups Nexenio scharf. "Deinstalliert die #LucaApp. Sofort. Und dann umgehend die #coronawarnapp nutzen", twitterte der Fraktionssprecher für Medien- und Netzpolitik am Samstag. Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) rief er über Twitter auf, sich ebenfalls von der Luca-App zu verabschieden.

Dehoga: "2G-plus-Regel für viele Betriebe ein Desaster"

13:07 Uhr

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) warnt angesichts der geplanten schärferen Corona-Zugangsregeln für die Gastronomie vor weiteren Umsatzeinbußen für die Betriebe. "Die flächendeckende Einführung von 2G-Plus-Zugangsregeln ist für viele Betriebe ein Desaster", sagte Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges dem Nachrichtenportal "watson". Schon jetzt hätten die Betriebe gegenüber 2019 mit deutlichen Umsatzeinbußen zu kämpfen. "Jeder zweite Unternehmer bangt um seine Existenz", sagte Hartges. Bund und Länder hatten am Freitag unter anderem eine 2G-Plus-Regelung für Restaurants, Cafés oder Kneipen beschlossen. Künftig sollen demnach nur noch Geboosterte oder doppelt Geimpfte mit tagesaktuellem Test Zugang erhalten. Hartges wies darauf hin, dass derzeit weniger als die Hälfte der Menschen im Land geboostert seien. Außerdem sei mit langen Warteschlangen vor Testzentren zu rechnen, die nur begrenzte Öffnungszeiten hätten. "Das trifft alle Betriebe besonders hart, die von Spontanbesuchen und vielen jüngeren Gästen leben, die oftmals noch nicht geboostert sind."

Rund 648.000 Impfdosen gegen Corona verabreicht

11:31 Uhr

In Deutschland sind am Freitag mindestens 648.000 Impfdosen gegen Corona verabreicht worden. Dies ging heute aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Damit haben nun mindestens 59,7 Millionen Menschen in Deutschland (71,8 Prozent der Bevölkerung) den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze. Eine zusätzliche Auffrischungsimpfung ("Booster") haben mindestens 35,1 Millionen Menschen (42,3 Prozent) bekommen. An der Spitze liegt hier das Saarland (50,8 Prozent), das Schlusslicht bildet Sachsen (33,4 Prozent). Diese dritte Dosis gilt inzwischen als wichtig für einen wirksamen Schutz vor der ansteckenderen Virusvariante Omikron. Hinzu kommen bei den Impfungen aber in der Regel noch einige Nachmeldungen.

Nach Start neuer Corona-Hilfen Anträge vor allem aus Gastgewerbe

11:23 Uhr

Die neue Überbrückungshilfe IV zum Ausgleich von Belastungen durch die Corona-Krise stößt vor allem im Gastgewerbe auf Nachfrage. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums wurde unmittelbar mit dem Start der verbesserten Hilfen am Freitag ein Fördervolumen von fast 200.000 Euro beantragt. Die ersten Anträge seien unter anderem aus Bremen und Nordrhein-Westfalen eingereicht worden und hätten vor allem das Gastgewerbe betroffen, teilte das Ministerium weiter mit. Seit Freitag können bis Ende April Anträge für die Überbrückungshilfe IV für den Förderzeitraum Januar bis März 2022 gestellt werden. Die Förderbedingungen für Unternehmen wurden den Angaben zufolge nochmals verbessert, "um die Sorgen der betroffenen Branchen aufzunehmen". So könnten jetzt nicht nur Sach-, sondern auch Personalkosten geltend gemacht werden, die Unternehmen durch 2G- und 2G-plus-Zutrittskontrollen entstehen.

Lob und Kritik für Corona-Beschlüsse

10:05 Uhr

Die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern haben unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Aus den Kommunen kommt Lob dafür, dass die Quarantäne-Bestimmungen gelockert werden sollen. Von der Ärztegewerkschaft Marburger Bund wird Kritik daran laut. Die Vorsitzende Susanne Johna sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", sie halte es für medizinisch fragwürdig, dass frisch geimpfte oder genesene Kontaktpersonen von Infizierten nicht mehr in Quarantäne sollen. Ein von der Delta-Variante des Coronavirus genesener Mensch sei zum Beispiel nicht gegen die Omikron-Variante immun. Deswegen müsse bei engem Kontakt wie etwa zu Hause auch für frisch Geimpfte und Genesene eine Quarantäne gelten.

Gefahr von sozialer Ausgrenzung als Grund für Kinder-Impfungen

9:21 Uhr

Am Montag öffnen in Baden-Württemberg wieder die Schulen und Kitas. Vor diesem Hintergrund haben sich Eltern offenbar auch wegen der Gefahr von sozialer Ausgrenzung für eine Corona-Impfung ihrer Kinder entschieden. Viele Eltern würden derzeit berichten, ihr Kind solle geimpft werden, um die Gefahr einer Ausgrenzung vom sozialen Leben zu verhindern, sagte der Kinderarzt Roland Fressle, Landesvorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Baden-Württemberg. Das solle aus Sicht vieler Eltern mit der Impfung zu Ende sein. Als Beispiele nannten Eltern laut Fressle etwa Quarantäne- und Testpflichten für Schülerinnen und Schüler. Die meisten Anfragen für eine Corona-Impfung gebe es weiterhin von Eltern gesunder Kinder, sagte Fressle. Der stellvertretende BVJK-Landesvorsitzende Ralph Gaukler hatte zum Start der Impfungen von Kindern unter zwölf Jahren im Dezember von einer Zurückhaltung bei Eltern von Kindern mit Vorerkrankungen berichtet. Diese sei immer noch da, werde aber weniger, je mehr geimpft werde, sagte Fressle nun. Grundsätzlich zeige sich, dass eine Zurückhaltung in der Frage, ob man seine Kinder impfen lasse, vor allem bei den Eltern bestehe, die selbst nicht geimpft seien. Die Kinder-Impfungen würden nach dem Jahreswechsel nun wieder hochgefahren, sagte Fressle. Nach der ersten Lieferung des speziellen Kinder-Impfstoffs Mitte Dezember sollten die Kinderärzte im Land in der ersten und zweiten Januarwoche weitere Lieferungen erhalten.

Analyse zu Bund-Länder-Beschlüssen: Einigkeit auf Kosten klarer Ansagen

8:02 Uhr

Hinter Quarantäneverkürzung und 2G-Plus für die Gastronomie machen Bund und Länder zwar schnell einen Haken. Bei epidemischer Notlage und Impfpflicht knirscht es aber. Am Ende bleibt vieles unkonkret:

Lauterbach erwartet spürbare Effekte durch Corona-Impfpflicht

7:08 Uhr

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet spürbare Effekte für den Kampf gegen die Corona-Pandemie durch die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht. "Man muss akzeptieren, dass man selbst mit der Pflicht niemals alle Menschen erreichen wird", sagte der SPD-Politiker der "Welt am Sonntag". "Aber ich bin davon überzeugt, dass es eine große Gruppe von Ungeimpften gibt, die wir durch die Impfpflicht zu einer Impfung bewegen können." Lauterbach betonte, seine Hoffnung sei, dass die Gesellschaft durch die Impfpflicht relativ gut geschützt sein werde. "Wir dürfen nicht mehr in eine Situation geraten, in der ein Sommer trügerisch gut ist, uns aber im Herbst neue Varianten überraschen - und das, ohne dass die breite Bevölkerungsmehrheit geimpft ist. Denn dann ginge alles wieder von vorne los." Der Minister bekräftigte, dass die Impfpflicht trotz eines geringeren Risikos für schwere Erkrankungen bei der neuen Omikron-Variante nötig sei. "Eine Omikron-Infektion macht nicht zwingend immun vor der nächsten Virusvariante. Der Glaube, dass die Omikron-Variante das Ende der Pandemie ist, ist naiv." Über eine Impfpflicht soll der Bundestag ohne Fraktionsvorgaben abstimmen.

Ferienende in BW: Diese Corona-Regeln gelten an Schulen und Kitas

6:11 Uhr

An Schulen und Kitas in Baden-Württemberg geht es am Montag wieder los - zugleich breitet sich die Omikron-Variante des Coronavirus aus. Welche Regeln müssen Kinder, Eltern und Lehrkräfte jetzt beachten?

Regierung peilt Impfquote von 95 Prozent bei Gefährdeten an

5:36 Uhr

Die Bundesregierung hat die Messlatte für die sogenannte Herdenimmunität gegen Corona nach oben gelegt. "Unser Ziel muss es sein, zu einer Quote von 95 Prozent vor allem bei den gefährdeten Gruppen zu kommen", sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar (SPD), der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). "Man hat am Anfang gedacht, dass eine Quote von 70 Prozent für die Herdenimmunität ausreicht. Das allerdings reicht, wie wir jetzt wissen, vor dem Hintergrund der zahlreichen Mutationen nicht aus." Omikron biete eine gewisse Chance, von einer weltweiten Pandemie in eine Endemie zu kommen. Aber dazu "brauchen wir noch mehr Impfungen", sagte Dittmar.

RKI: Neuinfektionen bundesweit stark gestiegen

4:03 Uhr

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet einen starken Anstieg der Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages. Der Wert lag am Samstagmorgen bei 55.889 - nach 26.392 vor einer Woche. Das RKI gibt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell mit 335,9 an. Am Freitagmorgen lag sie bei 303,4. Deutschlandweit wurden 268 neue Todesfälle in Zusammenhang mit Covid-19 verzeichnet. Vor einer Woche waren es 184 Fälle. In den Krankenhäusern wurden am Freitag bundesweit 3,15 weitere Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner aufgenommen (Donnerstag: 3,26). Inzwischen gelten 6.692.700 Menschen in Deutschland als offiziell genesen.

CureVac kündigt neuen Anlauf bei mRNA-Impfstoffen an

0:01 Uhr

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters kündigte das Tübinger Pharma-Unternehmen an, im ersten Quartal mit einer klinischen Studie der "Phase 1 CV2Cov" zu beginnen. Im dritten Quartal solle dann mit einer Studie eines Impfstoffes der zweiten Generation begonnen werden. CureVac hatte das Zulassungsverfahren für eine erste Generation des Impfstoff-Kandidaten im Oktober abgebrochen, nachdem er in Studien durchgefallen war.

Samstag, 8. Januar 2022

Weitere Infos finden Sie hier:

Das Virus und die Folgen Archiv Live-Blog zum Coronavirus in Baden-Württemberg

Seit dem 10. März 2020 begleitet SWR Aktuell Baden-Württemberg für Sie die Lage im Land rund um das Coronavirus in einem Live-Blog. In unserem Archiv können Sie die Ereignisse multimedial nachverfolgen.

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