Das Krisenmanagement der Landesregierung findet in der baden-württembergischen Bevölkerung mehrheitlich Akzeptanz, doch ist die Zustimmung geringer als in der ersten Welle im April. Das ist das Ergebnis des aktuellen BW-Trends des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap im Auftrag des SWR.
Knapp zwei Drittel (62 Prozent / -11 Prozentpunkte) sind mit dem Regierungshandeln der grün-schwarzen Koalition in der Pandemie zufrieden. Vor allem die Anhänger der Koalitionsparteien stellen der Landesregierung ein gutes Zeugnis aus: Jeweils rund 80 Prozent der Grünen- beziehungsweise der CDU-Anhänger sind mit dem Krisenmanagement alles in allem zufrieden.
Im Lager der SPD halten sich Lob und Kritik in etwa die Waage (47:51). Unter Anhängern der FDP (41:59), noch deutlicher unter Anhängern der AfD (21:75) überwiegt die Kritik.
Sonntagsfrage: Politische Stimmung stabil, Grüne bleiben stärkste Kraft
In der landespolitischen Stimmung verbessern sich die Grünen leicht (+1) und liegen aktuell bei 35 Prozent. Die CDU in Baden-Württemberg kann ebenfalls um 1 Punkt zulegen und käme auf 30 Prozent. Die SPD hätte 10 Prozent (-1) in Aussicht, die FDP 7 Prozent (+1). Die AfD käme unverändert auf 11 Prozent. Die Linke würde mit 3 Prozent (-1) an der Mandatsschwelle scheitern. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten.
Mehrheit hält aktuelle Corona-Maßnahmen für angemessen
Gut zwei Drittel (68 Prozent) der Baden-Württemberger halten die neuen Verschärfungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie für angemessen. 15 Prozent hätten sich striktere Maßnahmen gewünscht, genauso viele Bürgerinnen und Bürger halten die Auflagen für zu weitgehend.
Mehrheit sorgt sich um die Wirtschaft
Eine zu starke Verschuldung Deutschlands befürchten knapp zwei Drittel (63 Prozent). Fast ebenso viele (61 Prozent) fürchten eine Verschlechterung des gesellschaftlichen Miteinanders durch die Pandemie. Um die persönliche wirtschaftliche Lage macht sich die Mehrheit (74 Prozent) in Baden-Württemberg noch keine ernsthaften Gedanken. Ein Viertel (25 Prozent) sorgt sich um die eigene ökonomische Situation.
Vier von zehn Befragten fürchten eigene Ansteckung
Derzeit machen sich vier von zehn Bürgerinnen und Bürger (42 Prozent) Sorgen, dass sie sich selbst oder dass sich Mitglieder der eigenen Familie mit dem Virus anstecken. Die Mehrheit (58 Prozent) hat hingegen weniger oder nur kleine Bedenken.
Ähnlich fällt die Einschätzung aus, wenn es um die medizinische Versorgung geht: Vier von zehn (39 Prozent) befürchten, dass nicht jeder Erkrankte angemessen versorgt werden kann. Der Mehrheit (59 Prozent) vertraut der medizinischen Versorgung.