Minze im Garten: Das Küchenkraut braucht wenig Pflege und bereichert mit seinen aromatischen Sorten die Küche. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa Themendienst | Robert Guenther)

Minze im Garten: Viele Sorten, viel Aroma, wenig Pflege

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Volker Kugel
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Die Minze ist ein Küchenkraut, das den Garten bereichert und kaum Pflege benötigt. SWR4 Gartenexperte Volker Kugel schätzt die Vielfalt der Sorten. Wir geben Tipps für Anbau, Pflege und Rezepte.

Wie kommt es zu dieser riesigen Sortenvielfalt?

Minzen sind ein bisschen anders als viele andere Pflanzen: Sie können sich untereinander auf natürliche Weise kreuzen. So muss man Minzen nicht züchten - das macht die Natur von selbst. Sie bringt immer wieder neue Geschmacksrichtungen hervor.

Eine Frau schneidet Minze, die in voller Blüte steht: Die Sorten der Pflanze kreuzen sich im Garten ganz natürlich untereinander.  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / blickwinkel/F. Hecker | F. Hecker)

Die Gärtner entdecken die neuen Sorten und vermehren sie durch Stecklinge. Dadurch bleiben die neuen Sorten stabil in ihren Eigenschaften und erfreuen uns mit vielfältigen Aromen und unzähligen Verwendungsmöglichkeiten in der Küche oder an der Hausbar.

Welche Arten von Minze gibt es? Was unterscheidet die Sorten?

Die Minzen haben eine unglaubliche Geschmacksvielfalt, die es bei kaum einer anderen Kräuterart gibt. Grob lassen sich Minzen in verschiedene Geschmacks- beziehungsweise Verwendungsgruppen einteilen:

  • Tee-Minzen: Hier ist neben der "klassischen" Pfefferminze (Mentha x piperita) die Krause Minze (Mentha spicata) zu nennen. Inzwischen erfreuen sich auch die Marokkanische und die Türkische Minze großer Beliebtheit bei Tee-Fans.
  • Fruchtige Minzen: Dazu gehören Apfel-, Orangen-, Limonen- und Ananas-Minze. Natürlich eignen sie sich ebenfalls wunderbar für die Teezubereitung, können aber auch für sommerliche Desserts verwendet werden.
  • Küchen-Minzen: Wegen ihres würzigen Geschmacks eignen sich die Basilikum- und die Thai-Minze für die Verwendung beim Kochen.
  • Cocktail-Minzen: Für erfrischende Drinks kann man zum Beispiel die Mojito- oder die Hugo-Minze nutzen.

Im Gartenmarkt sollte man sich nicht darauf verlassen, dass hinter Minzen mit demselben Namen auch dieselbe Minze steckt. Da die meisten Minzen Kreuzungen und nicht gezielte Züchtungen sind, gibt es oft keine eindeutigen Sorten. Am besten also: Ein Blatt zwischen den Fingern verreiben und die Pflanze nach dem Geruch auswählen.

Frisch geerntete Minze aus dem Garten auf eunem Schneidebrett neben einer Schere: Die Sorten des aromatischen Krautes bieten Geschmacksfülle. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | JIRI HERA)

Für was sind Minzblätter in der Küche gut?

Man kann sie zum Verfeinern von Saucen wie einem Minz-Dill-Joghurt und Salaten, etwa einem Persischen Gurkensalat, verwenden.  Herzhafte Gerichte wie Chutneys oder Currys bekommen durch Minze einen orientalischen Touch. Zudem kann man Süßspeisen mit Minze verfeinern und frischer machen - sehr lecker ist etwa ein Minz-Schokokuchen oder selbstgemachtes Eis. Daneben bietet sich Minze an zum Würzen von Kaltgetränken wie Eistee mit Zitronengras und Minze oder einem minzigen Weißweinschorle an - und natürlich als heilsamer Minz-Tee.

Wann blühen Minzen? Ist Minze gut für Bienen?

Nicht nur die Blätter der Minzen sind toll, sondern auch die Blütenpracht dieser Lippenblütler überzeugt: Je nach Sorte blühen sie weiß, rosa oder purpurrot. Im Juni und Juli sind sie eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten - eine Möglichkeit also, wie wir Bienen unterstützen können.

Bienen und Schmetterlinge sitzen auf einer blühenden Minze: Die Pflanze bietet im Garten in den Sommermonaten Insekten Nahrung. Sie lieben alle Sorten. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Zoonar | Erich Teister)

Was muss ich beim Pflanzen von Minze beachten?

Alle Minzen brauchen einen humosen, tiefgründigen Boden und gleichmäßige Wasserversorgung. Sie gedeihen in der Sonne und im Halbschatten sehr gut. Damit unterscheiden sich die Minzen in ihren Ansprüchen von anderen Kräutern wie Lavendel, Thymian und Salbei. Diese mögen es ja eher trocken, vollsonnig und nährstoffarm.

Wie pflege ich meine Minze?

Minzen im Topf oder im Beet sollten nach drei Jahren geteilt werden und frische, humusreiche Komposterde bekommen - am besten natürlich vom eigenen Kompost. Im Beet ist es gut, den Platz der Minzen nach dem Teilen alle drei Jahre zu wechseln. Denn die Minzen haben die Eigenheit, dass sie am alten Platz ihr weiteres Wachstum selbst hemmen. Eingepflanzt übersteht die Minze problemlos den Winter. Sie muss nicht extra winterfest gemacht werden.

Minze wird mit einer Schere abgeschnitten: Im August kann man die Pflanze im Garten vollständig zurückschneiden. Sie treibt schnell wieder aus. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / blickwinkel/F. Hecker | F. Hecker)

Wenn man die Pflanzen regelmäßig aberntet, bleiben sie kompakt und schießen nicht in die Höhe. Sollten die Minzen im Hochsommer Hitzeschäden haben, können Sie die Pflanzen im August problemlos komplett zurückschneiden. Sie werden schnell wieder austreiben und Ende September nochmal blühen.

Wie kann ich Minze vermehren?

Das Vermehren der Minzen ist leicht: Idealerweise im Mai und Juni, also vor der Blüte, trennen Sie einen oder mehrere Wurzelausläufer ab. An diesem sollte schon ein oberirdischer Trieb mit Blättern gewachsen sein.

Minze im Topf wird als Geschenk überreicht: Die Triebe der Pflanze kann man problemlos im Garten abschneiden und einem Topf einpflanzen - etwa als Präsent für Freunde und Verwandte. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Model release nicht verfügbar)

Dieser zehn bis fünfzehn Zentimeter lange Trieb wird dann in einen Topf gepflanzt. Er wächst zügig weiter, weil ja schon Wurzeln vorhanden sind. So kann man die Freude an der Vielfalt der Minzen mit Freunden und Verwandten teilen.

Wann ernte ich Minze am besten?

Der optimale Erntezeitpunkt, wenn wir Minzen zum Trocknen sammeln wollen, ist ganz kurz vor der Blüte, also Anfang bis Mitte Juni. Dann ist der Gehalt an den wertvollen ätherischen Ölen am höchsten. Wer sich genügend geerntete Blätter trocknet, kann so im Winter den eigenen aromatischen Minztee genießen.

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