Ein Gemüsebeet in einem Garten, das gute geplant ist. Mit Salat, Spinat und Petersilie. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Westend61 | Nabiha Dahhan)

Gemüsebeet planen: Gemüse anbauen und auf die Fruchtfolge achten

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Volker Kugel
SWR4 Gartenexperte Volker Kugel (Foto: SWR)
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Thomas Buck
Thomas Buck (Foto: SWR, Nils Wagner)

Eigener Gemüseanbau liegt im Trend. Doch Gartenneulinge, die ein eigenes Gemüsebeet anlegen, sollten die richtige Fruchtfolge beachten und die Pflanzung mit System angehen.

Furchtfolge: Gemüsebeete nach einem Plan anlegen

Für fast alle Gemüsearten wird empfohlen, eine Anbaupause von drei bis vier Jahren einzuhalten. Diese Anbaupausen bei der sogenannten Fruchtfolge verhindern, dass zu viele Nährstoffe aus dem Boden abgezogen werden. Krankheiten und Schädlinge haben weniger Gelegenheit sich auszubreiten. Kurzfristig geht es dabei um die Frage, was in diesem Jahr nach der ersten Ernte in den Beeten folgt – und längerfristig darum, was im nächsten Jahr an welcher Stelle angebaut wird.

»Wir brauchen einen klaren Plan. Das Zauberwort heißt Fruchtfolge!«

Gemüseanbau im Garten in einem Hochbeet. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, CHROMORANGE / Weingartner)
Gemüseanbau im Garten: Ein Hochbeet ist auch für Gartenneulinge gut geeignet.

Praktisches Gartenwissen: Stark- und Schwachzehrer

Es gibt Gemüsearten, die sehr viele Nährstoffe brauchen – das sind die sogenannten Starkzehrer. Damit der Nährstoffbedarf der Starkzehrer gedeckt ist, sollte im Frühling großzügig reifer Kompost ausgebracht werden. Dann gibt es die Mittelzehrer und die Schwachzehrer, die (der Name sagt es schon) fürs Wachstum jeweils weniger Nährstoffe brauchen.

Gemüse aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien

Stark- und Mittelstarkzehrer: Viele Nährstoffe brauchen
- Kreuzblütler mit den Kohlarten, Radieschen und Rucola.
- Nachtschattengewächse wie Tomaten, Kartoffeln und Paprika.
- Kürbisgewächse wie Gurken, Zucchini und Kürbis.
- Doldenblütler wie Fenchel, Möhren und Pastinaken.

Mittel- und Schwachzehrer: Nicht so viele Nährstoffe brauchen
- Korbblütler wie Kopf- und Pflücksalate, Radicchio, Zwiebeln und Schwarzwurzeln.

Gemüseanbau im Garten in einem Beet mit Kopfsalat und Kohlrabi. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, imageBROKER | O. Diez)
Kohlrabi und Kopfsalat zusammen in einem Beet ist keine gute Idee. Es empfiehlt sich, beim Gemüseanbau erst Kohlrabi und dann Kopfsalat anzupflanzen.

Das Grundprinzip ist ganz einfach

Während der Gemüsesaison sollten keine Mitglieder der selben Pflanzenfamilie direkt hintereinander angebaut werden. Außerdem sollte man im Idealfall darauf achtet, dass die Kulturen jedes Jahr immer an abwechselnden Plätzen im Beet gepflanzt werden – wenn das vom Platz her möglich ist.

Das oberste Prinzip ist nunmal die Abwechslung im Beet – und dann einfach Erfahrung damit sammeln, was gut funktioniert. Eventuelle Fehlschläge sollte man sich merken oder sogar aufschreiben, damit dies künftig vermieden werden kann.

Das passiert, wenn man die Fruchtfolge nicht einhält

Keine Angst! Wer sich nicht an die Fruchtfolge hält und von dem optimalen Pflanzsystem abweicht, hat erstmal nichts zu befürchten. Es führt erst langfristig zu Nachteilen durch "Unterernährung" der Pflanzen, schwächeres Wachstum und stärkeren Schädlingsbefall.

Gemüseanbau: Eine Tomatenpflanze wird in ein Gemüsebeet im Garten gepflanzt. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Westend61 | Dirk Kittelberger)
Hier wird ein Gemüsebeet im Garten angelegt. Die Tomate gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist für den Gartenboden starkzehrend.

Für die Anzucht der Gemüsepflanzen kann ein Anzuchtkasten für die Fensterbank verwendet werden. Dieses kleine Gewächshaus für den Gemüseanbau kann auch in wenigen Schritten selbst gebaut werden.

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