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Nobelpreisträger Paul Crutzen – Vom Ozonloch zum Anthropozän

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Gabi Schlag und Benno Wenz
Gabi Schlag und Benno Wenz (Foto: SWR, privat)

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Der Atmosphärenforscher Paul J. Crutzen (1933 - 2021) hat als Erster gezeigt, wie menschliche Aktivitäten die Ozonschicht schädigen. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Erdatmosphäre erhielt er 1995 den Nobelpreis in Chemie.

Crutzen war einer der Wissenschaftler, die den Begriff "Anthropozän" prägten. Damit wird das Zeitalter beschrieben, in dem der Mensch zu einem dominierenden Einfluss auf die Erde und ihrer Prozesse geworden ist. So beschäftigte sich Crutzen in den frühen 1980ern auch mit den möglichen Auswirkungen eines globalen Atomkriegs.

Umwelt Der Mensch als geologische Kraft – Leben wir im "Anthropozän"?

Der Mensch lässt Gletscher schmelzen, rottet Tiere und Pflanzen aus, überschüttet die Erde mit Müll. Deshalb habe ein neues Erdzeitalter begonnen, argumentieren Geologen: das Anthropozän.

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Literatur

Erle C. Ellis Anthropozän. Das Zeitalter des Menschen – eine Einführung

Anthropozän: Wissenschaftliche Kontroversen um ein neues Erdzeitalter. Rezension von Gerhard Klas. Aus dem Englischen von Gabriele Gockel oekom Verlag ISBN 978-3-962-38177-6 256 Seiten 18 Euro

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Jedediah Purdy Die Welt und wir. Politik im Anthropozän

Jedediah Purdy denkt höchst engagiert eine umweltpolitische Theorie des Gemeinwohls an, verheddert sich aber an zu vielen Themen.
Rezension von Pascal Fischer.
Aus dem Englischen von Frank Jakubzik
Suhrkamp Verlag. 187 Seiten, 18 Euro
ISBN 978-3-518-07638-5

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Archivradio

3.12.1971 FDP treibt Umweltschutz voran – in sozialliberaler Koalition

3.12.1971 | "Jeder, der die Umwelt belastet oder sie schädigt, soll für die Kosten aufkommen", erklärt Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher, FDP.
Die Grünen gab es 1971 noch nicht. In jenem Jahr ist es die sozialliberale Koalition, also SPD und FDP, die das erste Umweltschutzprogramm in der Bundesrepublik beschließt. Der Vorstoß kommt von der FDP. Einige Wochen zuvor hat sie auf ihrem Freiburger Parteitag für damalige Verhältnisse progressive Thesen, auch zum Umweltschutz verabschiedet. Und sich zum Beispiel für die Internalisierung externer Umweltkosten ausgesprochen. Sprich: Die Umweltschäden sollen bei Verbraucherpreisen berücksichtigt werden. Aus der Forderung wird schnell ein politisches Programm, das am 3. Dezember 1971 bereits im Bundestag diskutiert wird. Zuständig ist der FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher, damals Bundesinnenminister. Neben Genscher hören wir im folgenden Beitrag auch den damaligen CDU-Politiker Herbert Gruhl, der später Mitgründer der Partei „Die Grünen“ wurde. Beim Thema Umweltschutz dachte in der Politik damals übrigens niemand ans Klima, damals geht es vor allem um Müllvermeidung.

28.2.1994 Klima-Pionier Hermann Flohn: Wie die Forschung den menschengemachten Klimawandel erkannte

28.2.1994 | Hermann Flohn, Meteorologe und Klimaforscher, schildert im Süddeutschen Rundfunk die Entdeckung des menschengemachten Klimawandels durch die Wissenschaft. Flohn hat die Möglichkeit eines menschengemachten Klimawandels bereits in seiner Habilitation 1941 beschrieben. Doch bis das Thema in der Politik Gehör fand, sei es ein weiter Weg gewesen.