22.9.1991

Rechtsextreme Gewalt in Hoyerswerda

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Bericht über die Ausschreitungen am 22. September 1991

In der sächsischen Kreisstadt Hoyerswerda werden am 17. September 1991 auf dem Markt vietnamesische Händler angegriffen. Das ist der Anfang von fünf Tagen mit rechtsextremen Ausschreitungen in der Stadt.

Neonazis werfen Brandsätze auf ein Asylbewerberheim, hunderte Anwohnerinnen und Anwohner, darunter auch Familien mit ihren Kindern, applaudieren, die Polizei kapituliert.

Später geben örtliche Behörden und Politiker den vietnamesischen und mosambikanischen Arbeitern die Schuld an der Gewalt. Sie hätten ihre Wohnheime vermüllt und im Einkaufszentrum gestohlen.

Die Ereignisse in Hoyerswerda werden Vorbild für Neonazis in weiteren Städten, wie Eisenhüttenstadt oder Rostock-Lichtenhagen, wo es in der Folge zu ähnlichen Ausschreitungen kommt.

Quelle: DRA / 2029622

Bundestagsdebatte am 25. September 1991 über die Ausschreitungen

Am 25. September 1991 diskutiert der Bundestag über die Ausschreitungen in Hoyerswerda. Es geht um die Asylpolitik und Ausländerfeindlichkeit in der frisch vereinigten Bundesrepublik, aber auch schon zu diesem Zeitpunkt um mögliche Versäumnisse bei der deutschen Wiedervereinigung.

Unter den Rednern Wolfgang Schäuble von der CDU und die FDP-Politikerin Cornelia Schmalz-Jacobsen.

Quelle: DRA / 201333

10.12.1991 Drei Monate nach Hoyerswerda: Angela Merkel zu rechter Jugendgewalt

10.12.1991 | Drei Monate nach den Ausschreitungen von Neonazis in Hoyerswerda: Frauen- und Jugendministerin Angela Merkel stellt zusätzliche Gelder für Jugendarbeit in Ostdeutschland zur Verfügung.

29.5.1993 Beim Solinger Brandanschlag sterben fünf Menschen

Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen: Nach der Wiedervereinigung kam es in Deutschland vermehrt zu ausländerfeindlichen Anschlägen.

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Archivradio-Gespräch Fluchtpunkt Deutschland – Vom Kriegsende bis zum Asylkompromiss

Diskussionen über "Integration" und "gerechte Verteilung" von Flüchtlingen gab es schon im Nachkriegsdeutschland, als Millionen Vertriebene in die Bundesrepublik kamen. Gábor Paál im Gespräch mit dem Historiker Ulrich Herbert

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