27.10.1948

Bertrand Russell – Der britische Philosoph im Interview auf Deutsch

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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Bertrand Russell – Philosoph und Mathematiker

Bertrand Russell war einer der populärsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Berühmt wurde er zunächst in der Mathematik durch sein mit Alfred Whitehead verfasstes Standardwerk "Principia Mathematica", in der die beiden die Grundlagen der Mathematik neu herleiteten. Russell befasst sich darin auch eingehend mit logisch-mathematischen Paradoxien wie der "Menge aller Mengen, die sich nicht selbst enthalten".

Als der Erste Weltkrieg ausbrach, verschiebt sich Russells Interesse mehr Richtung Politik. Pazifismus, Sozialismus, gesellschaftliche Ordnungen: Das sind die Themen, die ihn fortan beschäftigen. Den Ostblock-Kommunismus lehnt er ab, im Zweiten Weltkrieg relativiert er auch seinen Pazifismus.

Er schreibt ein Buch über "Ehe und Moral", für das er 1950 den Literaturnobelpreis bekommt.

"Die Welt könnte noch einen Weltkrieg überleben – aber nicht zwei"

Zwei Jahre zuvor besucht er Berlin für eine Vorlesungsreihe. Zu diesem Anlass gibt er am 27. Oktober 1948 dem NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk) ein Interview in deutscher Sprache.

Bertrand Russell ist zu diesem Zeitpunkt 74 Jahre alt und spricht darüber, wie man seiner Ansicht nach zu einer Weltregierung kommt, über deren Chancen und Risiken. "Ich glaube, die Welt könnte noch einen Weltkrieg überleben, aber nicht zwei", sagt er am Ende des Interviews. Deshalb müsse man dafür sorgen, dass es keinen Weltkrieg mehr gibt, und wenn doch, dass dies dann der letzte ist.

Das Interview führt laut Archiveintrag Ernst Bloch – der aber nicht identisch ist mit dem gleichnamigen Philosophen.

Quelle: RBB

Porträt zum 150. Geburtstag Bertrand Russell – Die Freiheit des Denkens

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