SWR Tagesgespräch mit Michael Kellner, politischer Bundesgeschäftsführer der Grünen

"Jamaika war und ist nicht unser Traum"

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Grünen-Politiker Kellner glaubt trotz der Krise der SPD nicht, dass es in nächster Zeit zu Neuwahlen kommt. Im SWR-Tagesgespräch sagte Kellner, ein neues Mandat wäre Voraussetzung für seine Partei, über einen Regierungseintritt nachzudenken.

Michael Kellner, der politische Bundesgeschäftsführer der Grünen, geht nicht davon aus, dass es in nächster Zeit zu Neuwahlen kommt. Im SWR Tagesgespräch räumt Kellner ein, dass seine Partei, die in Umfragen derzeit bei 25 Prozent gesehen wird, auch von den Querelen und Fehlern der anderen Parteien profitiere. Spekulationen über einen grünen Kanzlerkandidaten lehnt Kellner aber ab.

Die Krise der SPD zeige, dass ständige Personaldiskussionen nicht hilfreich seien. Voraussetzung für eine grüne Regierungsbeteiligung seien Neuwahlen, aber dafür gebe es derzeit nicht einmal einen Termin. Man könne nicht erwarten, dass seine Partei sich einfach einwechsele, wenn ein Spieler vom Platz gegangen ist. Dafür sei ein politisches Mandat nötig. Dass seine Partei bereit sei, politische Verantwortung zu übernehmen, hätten die gescheiterten Jamaika-Sondierungen mit Union und FDP bewiesen. Da habe sich seine Partei sehr verantwortungsvoll gezeigt, obwohl eine solche Konstellation nicht der Traum sei.

Die FDP sieht Kellner in Umweltfragen sehr weit weg von den Grünen. Da seien die Diskrepanzen groß, betonte der politische Bundesgeschäftsführer.

 

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SWR