Florian Uhlig spielt Schumann und E. T. A. Hoffmann

Mit Mendelssohnschem Geist

Stand
AUTOR/IN
Lotte Thaler
KÜNSTLER/IN
Florian Uhlig Piano

CD-Tipp vom 2.3.2018

Poetische Idee als Leitlinie

Florian Uhlig hat gerade die 11. seiner auf 15 CDs angelegten Reihe sämtlicher Werke für Klavier von Robert Schumann veröffentlicht. Außer dem Klavierzyklus „Kreisleriana“ op. 16 und den „Nachtstücken“ op. 23 enthält diese Aufnahme die Fantasiestücke op. 12. Anders als etwa einst die russische Pianisten-Legende Swjatoslaw Richter in einer Studioproduktion aus dem Jahr 1956 präsentiert Uhlig dieses Opus 12 aus einer ästhetisch ganz anderen Warte: Bringt Richter Schumanns Fantasiestücke eher in die Nähe von Hector Berlioz, so schwingt bei dem anglophilen Uhlig immer ein Mendelssohnscher Geist mit. Bei aller technischen Bravour und aufwühlenden Leidenschaft wie zum Beispiel in dem Stück „In der Nacht“ hält er an der poetischen Idee als Leitlinie fest, überspitzt nicht und bewahrt intuitiv die Grenze zwischen Kunst und Realismus.

CD-Tipp vom 2.3.2018 aus der Sendung „SWR2 Treffpunkt Klassik – Neue CDs“

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AUTOR/IN
Lotte Thaler
KÜNSTLER/IN
Florian Uhlig Piano