Gespräch

Nahostkonflikt in der Schule – Düzen Tekkal will Spaltung durch Dialog überwinden

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INTERVIEW
Doris Maull

„Der Antisemitismus wurde nicht angemessen bekämpft“, sagt Düzen Tekkal in SWR2. Stattdessen werde darüber gestritten, welcher Antisemitismus der Schlimmere sei. Jüdinnen und Juden sei es egal, von wem der Antisemitismus komme, sagt die Autorin und Aktivistin in SWR2. Wichtig sei jetzt, den „Worten Taten folgen zu lassen“.

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Zu wenig Wissen über Nahostkonflikt

Es sei nicht gelungen, den komplexen Konflikt im Nahen Osten in der Bildung zu vermitteln und seine Folgen zu besprechen. Deswegen hat Düzen Tekkel die Bildungsbewegung „German Dreams“ ins Leben gerufen.

Die möchte einen Dialog über Werte anstoßen. In ihrer Arbeit erlebe sie bei Schülerinnen und Schülern teilweise ein Differenzvermögen, das einigen Erwachsenen fehle, berichtet Tekkel.

Ängste sind groß und gefährlich

Die Kriegsbilder lösten Ängste aus, die man ernst nehmen müsse, sagt Tükkel, denn diese Ängste seien groß und gefährlich: „Es geht um das, was gerade passiert und nicht um eine Meinung oder Haltung. Das ist kein Sportereignis, wo man sich auf irgendeine Seite stellt, es geht darum, die Spaltungsdynamiken zu überwinden.“

Aktuelles zum Nahost-Krieg

Tagesgespräch Terrorismus-Experte Steinberg: "Hamas und Hisbollah sind ungleich gefährlicher und effizienter als der IS"

Der Islamwissenschaftler und Terrorismus-Experte Guido Steinberg sieht derzeit keine Anhaltspunkte für eine Verbindung zwischen Attentaten der Terrororganisation Islamischer Staat in Europa und dem Terrorangriff der Hamas auf Israel. Der IS habe seit der militärischen Niederlage in Syrien 2014 immer wieder Attentate auf Zivilisten in Europa verübt. Einzeltäter-Anschläge wie kürzlich in Brüssel und Paris gehörten fast schon zur Normalität, sagte Steinberg im SWR2 Tagesgespräch. Die Taten seien schrecklich, aber nichts im Vergleich zu dem, was Hamas und die libanesische Hisbollah anrichten könnten, so Steinberg. "Ich sehe die größere Gefahr ausgehen von Anhängern der Hamas oder der Hisbollah. Die haben sich bisher nicht entschlossen, in Europa vorzugehen. Wenn sie sich allerdings entschließen sollten, dann wird es wirklich gefährlich, weil das starke Organisationen sind, mit einer Massenbasis und einem Staat, nämlich dem Iran, im Hintergrund. Diese Gruppierungen sind ungleich gefährlicher und effizienter als der IS", so Steinberg.

SWR2 Aktuell SWR2

Gespräch Mainzer Rabbiner: Vollkommen neue Erfahrung von Gefahr

Seit dem Terror der Hamas gegen Israel steigt auch in Deutschland die antisemitische Gewalt. Er sei betroffen und schockiert, sagt der Mainzer Rabbiner Aharon Ran Vernikovksy.

SWR2 Journal am Mittag SWR2

Bildung So wird der Terror gegen Israel in den Schulen behandelt

Das Thema hat sehr schnell viele Schulen erreicht. Lehrer und Lehrerinnen werden damit vor große Herausforderungen gestellt,
gerade wenn es um antisemitische Klischees und Argumentationsmuster geht.
Christine Langer im Gespräch mit dem Bildungsjournalisten Armin Himmelrath

SWR2 Impuls SWR2

Gespräch USA, Ägypten oder China? Die Rolle der Diplomatie im Nahost-Krieg

„Die arabischen Staaten haben natürlich unterschiedliche Prioritäten und unterschiedliche Positionen“, sagt Daniel Gerlach, Chefredakteur des Magazins Zenith Zeitschrift für den Orient bei SWR2.

SWR2 am Morgen SWR2

Forum Krieg und Terror – wie geht es weiter in Gaza

Thomas Ihm diskutiert mit
Dr. Muriel Asseburg, Politologin, Stiftung Wissenschaft und Politik
Benjamin Hammer, Journalist, Deutschlandfunk
Dr. Matthias Schmale, UN-Seniormanager

SWR2 Forum SWR2

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