"Mein Gott, das nervt total!" – ist ein Satz, den wir so oder sinngemäß anders in den letzten Jahren immer wieder gehört haben. Unsere Gesellschaft zeigt sich gestört, irritiert - von beinahe allem und jedem. Vom Döner-Esser in der U-Bahn und den Coffee-to-go-Trinkern auf der Strasse, den spielenden Kindern im Zug und den Arbeitern auf den Gleisen, von Maskenträgern und solchen, die keine Maske mehr tragen, der "Politik" und der Entpolitisierung, von der gefährlichen Sonne und den grauen Wolken. Kurz: Von der Fliege an der Wand.
Dabei kann im Chaos eigentlich gar nichts stören; gestört werden kann nur die Ordnung, der geregelte Ablauf, die Routine… Vielleicht ist die Welt also doch gar nicht so schlimm? Und die eine oder andere Störung sogar belebend?
Zeit, dass sich die Matinee dieses Themas mal annimmt, feuilletonistisch, freundlich und klug. Wir fragen nach bei Prof. Stephan Lessenich, woran unsere momentane Dünnhäutigkeit liegen könnte. Erzählen die Geschichte des Störsenders. Begeben uns ins Parlament und hören den störenden Zwischenrufern zu. Fragen den Diplompsychologen Christoph Joseph Ahlers, warum und wie er mit paradoxen Interventionen die Erzählungen seiner Patienten stört. Autorin Beate Berger stört sich enorm am Frack eines Dirigenten und erklärt warum. Und der Reporter Matthias Ebert wird nachhaltig von argentinischen Fußballfans gestört und aus dem Bild getragen. Unsere Moderatorin Monika Kursawe ruft ihn zurück.
Redaktion: Michael Lissek
Musik: Moritz Chelius
"Vom Himmel auf Erden" Buch von Christoph Joseph Ahlers (Goldmann Verlag)