Deutscher Hörspielpreis der ARD 2023 – Schauspielpreis für Manuel Harder

Luise Voigt: Trieb. (Punkt) Krieg – Deutscher Hörspielpreis für die Beste Schauspielerische Leistung

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AUTOR/IN
Luise Voigt

Für einen intensiven, radikalen Einsatz von Körper und Stimme im Stück „Trieb. (Punkt) Krieg“, Regie Luise Voigt mit Texten von August Stramm, geht der Deutsche Hörspielpreis für die Beste Schauspielerische Leistung bei den ARD Hörspieltagen 2023 an Manuel Harder.

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August Stramm zählt zu den radikalsten Dichtern des Frühexpressionismus. Geboren 1874, fiel er im Ersten Weltkrieg am 1. September 1915 an der Ostfront. In seinem Werk geht es um Sex und Verführung, Kampf und Krieg, Verzweiflung und Tod. Auch heute noch bleibt es modern, wirkt wie von grellen Synkopen vorangetrieben, arbeitet mit der Auflösung syntaktischer, grammatischer und semantischer Strukturen, verwendet Neologismen und Ein-Wort-Zeilen, ist ekstatisch; und weiß zugleich um den Blues des Lebens.

Die Theater- und Hörspielmacherin Luise Voigt, Jahrgang 1985, nutzt Texte und Briefe Stramms als Material für eine eigenständige, von Rhythmus und Klang bestimmte Collage. Sie lotet dabei die Schönheit und Verlorenheit von (nicht nur maskuliner) Lebens-, Liebes-, Leidens- und Todessehnsucht aus – von der Hybris der Selbstermächtigung bis zur Erniedrigung in der Ich-Auflösung. Ihr zur Seite stand bei der Schauspielarbeit mit Manuel Harder die japanische Butoh-Choreografin Minako Seki.

Manuel Harder, Preisträger bei den ARD Hörspieltagen 2023 (Foto: SWR, Uwe Riehm)
Manuel Harder erhält den Preis für die beste schauspielerische Leistung in einem Hörspiel

Der Preisträger:

Manuel Harder, geboren 1971 in Valparaiso, Chile, wuchs in Bremen auf. Von 1995 bis 1999 absolvierte er seine Schauspielausbildung an der Athanor Akademie Burghausen unter der Leitung von David Esrig. Sein erstes Festengagement erhielt er 1999 am Salzburger Landestheater. Es folgten Engagements am Theater Dortmund unter der Intendanz von Michael Gruner, am Schauspiel Leipzig, am Schauspielhaus Frankfurt/Main, am Stuttgarter Staatsschauspiel unter der Intendanz von Armin Petras, am Deutschen Theater Berlin. Harder arbeitete u. a. mit den Regisseuren Michael Gruner, Philipp Preuss, Thirza Bruncken, Hermann Schmidt-Rahmer, Matthias Gehrt, Luk Perceval, Robert Borgmann, Uwe Hergenröder, Anne Lenk und René Pollesch zusammen. Selbst führte er bei mehreren Inszenierungen am Schauspiel Dortmund Regie.

mit Texten von August Stramm
Mit: Manuel Harder
Körperarbeit: Minako Seki
Musik: Friederike Bernhardt
Schnitt und Regie: Luise Voigt
Produktion: SWR

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Luise Voigt