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„The Sandman“: Netflix-Verfilmung des Comic-Klassikers von Neil Gaiman

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Karsten Umlauf

Der Schriftsteller Norman Mailer hat die Graphic Novel-Reihe „The Sandman“ von Neil Gaiman aus den 1990er Jahren als „Comic für Intellektuelle“ geadelt. Jetzt hat Netflix die Geschichte um den Gott der Träume – Dream oder auch Sandman genannt – und seine Geschwister Destiny und Death verfilmt – als wildes Gemisch aus düsterem Horror und bunter Fantasygeschichte.

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Die Serie „Sandman“ beginnt, genau wie die Comicvorlage, im Jahr 1916 in England. Roderick Burgess hat einen Sohn im Ersten Weltkrieg verloren. In einem okkulten Ritual versucht der Hobbymagier, den Tod persönlich zu beschwören und einzufangen, um seinen Sohn wieder zu bekommen.

Allerdings erwischt er aus Versehen nicht Death, sondern seinen Bruder Dream. Death, Dream, Destiny – im Sandman-Universum sind das Geschwister.

Die „Ewigen“ beherrschen das Sandman-Universum

Sie sind die sogenannten „Ewigen“, die – anders als Götter – niemanden brauchen, der an sie glaubt. Allmächtig sind sie dennoch nicht. Dream muss zum Beispiel 100 Jahre in Gefangenschaft bei Burgess verbringen.

Die Serie geht erst so richtig los, als er sich befreien und auf die Suche nach den Machtinsignien begeben kann, die ihm genommen wurden: einem Beutel Sand, einem Helm und einem magischen Rubin.

Sandmann war schon eine Sehnsuchtsfigur der Romantiker

Leute, die so gar nichts mit Fantasy-Welten anfangen können, sind hier wahrscheinlich schon ausgestiegen. Vielleicht zu früh.

Es dauert etwas, aber irgendwann scheint zumindest etwas von der Faszination durch, die der Sandmann als Sehnsuchtsfigur schon auf Romantiker wie E.T.A. Hoffmann ausgeübt haben mag. Und es ist zumindest unterhaltsam, wie er versucht, die abtrünnigen Albträume in der sogenannten „Wachwelt“ einzufangen und sein Traumschloss wieder zu errichten.

Wildes Gemisch aus Horror und Fantasy

Die Story mit schwabbelig stacheligen Dämonen, sprechenden Raben bis hin zu einem weiblichen Luzifer im strahlend weißen Gewand ist ein wildes Gemisch aus düsterem Horror und bunter Fantasygeschichte.

Dass hier für jede Folge ein zweistelliger Millionenbetrag ausgegeben wurde, soll man der Serie auch ansehen. Dennoch wirken die Computeranimationen und Special Effetcs nicht ganz so aufgepumpt wie in den gängigen Superheldenfilmen.

„The Sandman“ zitiert Bibel und Batman

Träume sind nichts anderes als frei schwebende, beängstigende, nicht immer logische, aber oft in den Tiefen unserer Psyche begründete Geschichten. Das Comicepos von Neil Gaiman greift das auf, zitiert Shakespeare und Schlager, vermischt Hoch- und Popkultur von der Bibel bis zu Batman.

Man merkt der Serie an, dass sie von Fans für Fans gemacht wurde. Die Dialoge kommen manchmal arg zweidimensional daher, dafür greift die emotionale Botschaft, Selbstsucht und ungezügelter Gier des Menschen etwas entgegenzusetzen. Selbst wenn dieses Reich der Fantasie auf Sand gebaut sein mag.

Trailer „The Sandman“, ab 5.8. auf Netflix

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