Wohnungslos: Schicksal oder ein grundlegendes gesellschaftliches Problem? Das „Theater Oliv“ spürt in Mainz dem Phänomen „Obdachlosigkeit“ in einem Rechercheprojekt nach.
Wie fühlt es sich an, ohne Dach über dem Kopf? Auf einer Pappe zu übernachten in einer kalten zugigen Unterführung? Das „Theater Oliv“ spürt mit seinem Rechercheprojekt dem Leben auf der Straße nach und hat dafür in Mainz in einer Teestube, einem Männerwohnheim und auf der Straße selbst nach Antworten gesucht.
Herausgekommen ist kein Theaterstück im üblichen Sinne, sondern eine verstörende Erfahrung. Dabei lassen Boris Ben Siegel und Julia Stephanie Schmitt Betroffene zu Wort kommen und erlauben viele Perspektiven auf das schwierige Thema „Wohnungslosigkeit.“
Der Darsteller und die Darstellerin haben auch mit Ehrenamtlichen der Vereine „Pfarrer-Landvogt-Hilfe e. V.“ und „Arbeit und Gesundheit e. V.“ gesprochen, die von Anfang an in das Projekt eingebunden waren.
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