Herbstimpressionen

Vorbeugen gegen die Herbstdepression

So wirken Farben auf die Psyche

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SWR1

Wenn im Herbst die Sonne tief steht, strahlt sie die in Gelb- Orange- und Rottönen leuchtenden Blätter an. Das hilft uns dabei, uns auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten.

Über Millionen von Jahren ist der Mensch mit Farben aufgewachsen. Er hat seine Erfahrungen gemacht und weiß, welche Farben welche Situationen signalisieren. So haben unsere Vorfahren bereits festgestellt, dass man im Herbst noch einmal groß ernten kann, bevor der Winter kommt. Die bunten Früchte signalisieren, es gibt jetzt noch ein letztes Mal viel Nahrung.

Laut Harald Braem, Professor für Design und Farbexperte, wirken warme Farben dadurch sehr positiv auf unsere Psyche. Sie vermitteln uns eine innere Wärme. Die Farbtöne wirken wie eine Sicherheit, dass wir uns noch ein letztes Mal mit Licht und Wärme aufladen können, bevor es in die kalte Jahreszeit geht.

Warme Farbtöne

Die warmen Farbtöne signalisieren unseren Körpern aber nicht nur, dass es etwas zu essen gibt. Sie haben unseren Vorfahren schon gezeigt, dass Früchte süß und nahrhaft sind. Bereits frühe Menschenaffen konnten den Unterschied zwischen den Farben erkennen und daraus erkennen, welche Sorten reif waren.

Herbstimpressionen
Der Herbst sorgt mit seinen Farben für schöne Fotomotive.

Andererseits kann uns die rote Farbe auch Gefahr signalisieren und an unsere Erfahrungen mit Feuer, Vulkanausbrüchen oder auch Blut erinnern. Der Farbton erregt uns Menschen, denn die Farbe Rot ist ein Eye-Catcher, eine Farbe, die ins Auge springt und uns auf Dinge aufmerksam macht: Achtung, da ist was los!

Risiko auf Herbstdepressionen

Doch der Herbst kann sich auch von einer anderen Seite zeigen. Die Tage werden kürzer, feuchte Nebel ziehen auf und das Wetter wird "ungemütlich". Ist da trotz der vielen bunten Blätter nicht schnell eine Herbstdepression vorprogrammiert? Auf jeden Fall, meint Professor Braem. Die farblose Dunkelheit beeinflusse unser Befinden sehr stark. Der Körper leide öfter an Dopaminmangel – und unser Vorrat an Glückshormonen schwindet.

Was hilft gegen den Winterblues?

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Freuen Sie sich an den bunten Farben, denn graue Tage senken den Dopaminlevel im Körper und können für Winterdepressionen sorgen.

Unser Körper braucht von Zeit zu Zeit Licht, ansonsten sinkt unsere Laune schnell in den Keller. Wenn die Sonne sich partout nicht zeigen will, können Tageslichtlampen helfen. Die kann man beispielsweise morgens während des Frühstücks anschalten und so ein bisschen "Licht tanken".

Ansonsten empfiehlt Professor Braem für einige Stunden pro Tag eine orange- oder gelbgetönte Brille zu tragen. Damit sieht der Alltag schon gleich wieder viel freundlicher aus.

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