Wie geht es Jugendlichen im Ahrtal?

Wie geht es den Jugendlichen, zwei Jahre nach der Flut? Joel aus Lind und Jason aus Kreuzberg haben während und nach der Flut sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Es gibt kaum Freizeitmöglichkeiten

Moderator Veit Berthold trifft die beiden an einem Supermarkt, eigentlich eher eine Einkaufsbox, bei der man sich jederzeit bedienen könnte, wenn etwas da wäre. "Müsste mal wieder aufgefüllt werden", meint Joel. Nach der Flut ist der Gang zur Einkaufsbox eine Freizeitbeschäftigung für viele geworden. "Das macht jeder hier," erklärt Jason. Es gebe einfach nichts anderes mehr.

Wie geht es den beiden jetzt?

"Eigentlich relativ gut, wir haben unsere Ruhe und können noch mit Freunden was unternehmen", sagen sie. Trotzdem: Die schlechten Erinnerungen bleiben ihnen und kommen immer wieder hoch.

Joel berichtet, bei ihm sei damals nur der Keller vollgelaufen. Die Bilder der reißenden Fluten auf der Straße haben sich dennoch in sein Gedächtnis eingebrannt.

Jason hat zum Glück auf einem Berg gewohnt: "Wir hatten nur ein bisschen Grundwasser, was hochkam". Aber die Flut hat sein Haus umzingelt und er kam tagelang nicht raus.

So war die Zeit direkt nach der Flut

Joel hat nach der Katastrophe ein Jahr lang mit einer Psychologin gesprochen. Die Therapie habe es aber nicht besser gemacht, weshalb er sie abbrechen musste. Jason war nicht in psychologischer Behandlung. Direkt nach der Flut ging es ihm aber nicht gut: "Die ersten paar Monate war ich echt kaputt. Da konnte ich tagelang nicht aus dem Haus raus. Da ging es mir schlecht". Momentan verbessere sich sein Zustand stetig.