Was genau in der Studie herausgefunden wurde und wie die Ergebnisse einzuschätzen sind, erklärt Lilly Zerbst aus der SWR Wissenschaftsredaktion.
SWR1: Was genau hat die Studie gezeigt?
Lilly Zerbst: Das Forschungsteam hat Rauchende morgens nach dem Aufstehen untersucht. Also gerade dann, wenn sie länger nicht geraucht haben und es eigentlich Zeit für Kaffee und Kippe ist. Diese Zigarette zumindest wurde ihnen dann aber verwehrt: Ein Teil der Probanden musste stattdessen zehn Minuten herumsitzen. Ein anderer Teil ist währenddessen eine Runde im schnellen Tempo gegangen, war also aktiv. Und die Studie zeigt: Die aktiven Leuten ist der kurze "Rauchentzug" am Morgen spürbar leichter gefallen.
SWR1: Taugt die Studie was?
Zerbst: Das Ergebnis zeigt, dass Bewegung hilft, mit dem Rauchen aufzuhören. Neu dabei ist, dass Bewegung draußen wohl mehr hilft als Bewegung drinnen. Aber: An der Studie haben nur 16 Menschen teilgenommen – es braucht also noch mehr Forschung, um das zu bestätigen. Die Ergebnisse sind aber schon mal ein erster guter Hinweis, was man tun kann. In jedem Fall ist Bewegung gut für unseren Körper und die Psyche.
SWR1: Was hilft sonst noch, um sich das Rauchen abzugewöhnen?
Zerbst: Ein erster Schritt ist alles wegzuschmeißen, was mit dem Rauchen zu tun hat: Zigaretten, Drehzeug – einfach alles! Und: Sich Verbündete suchen, um sich gegenseitig zu ermutigen. Wer alleine aufhören will, kann einen Entwöhnungskurs machen. Der hat die größten Erfolgschancen – bis zu 50 Prozent schaffen es dadurch aufzuhören. Nikotinpflaster können das Aufhören unterstützen. E-Zigaretten sind keine gute Alternative!
Weitere Informationen
- Universität Innsbruck: Schnelles Gehen unterstützt bei Rauchentwöhnung
- Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen: Rauchfrei leben