Symbolbild Depression (Foto: IMAGO, IMAGO/ Richard Wareham)

Psychische Gesundheit

Was tun bei Depression und Burnout?

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AUTOR/IN
Nadine Kratochvil

Das Thema psychische Gesundheit nimmt an Relevanz deutlich zu. Immer mehr Menschen leiden an Depressionen und Burnout. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen fallen wegen psychischer Belastungen wie Depressionen, Burnout und Überforderung aus — Tendenz steigend.

Mit 301 Fehltagen je 100 Versicherte lagen die Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen um 48 Prozent über dem Niveau von vor zehn Jahren, wie dem DAK-Psychreport 2023 zu entnehmen ist. Damit gehören depressive Störungen laut dem Bundesministerium für Gesundheit zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen.

Symptome einer Depression

Wie eine Depression oder ein Burnout entsteht, ist zwar individuell unterschiedlich, doch akute psychische Belastungen beruflicher oder privater Natur, Einsamkeit und chronischer Stress können zu starker Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen führen. Auch Verlusterlebnisse und körperliche schwere Erkrankungen oder Traumata können das Depressionsrisiko erhöhen. Dabei sind Ratschläge wie "Reiß dich mal zusammen" für Depressive völlig ungeeignet — die Erkrankung wird in Teilen der Gesellschaft gefährlich unterschätzt.

Depressionen können jeden treffen

Auch einige Prominente wenden sich mit ihrer Diagnose an die Öffentlichkeit und teilen ihren Weg, mit ihrer Depression umzugehen. Darunter Musiker Peter Schilling, der mit Hits wie "Major Tom" oder "Terra Titanic" in den 80er Jahren groß rauskam. Später kamen der Absturz und die Diagnose: Burn-out durch den schnellen Erfolg und dem einhergehenden Produktionsdruck.

Ich wusste, jetzt geht's um Leben und Tod. Und ich habe mich fürs Leben entschieden.

Er zog die Reißleine und ging den mutigen Schritt in die Öffentlichkeit mit dem Zugeständnis, dass er nicht mehr kann. Darüber ist er heute sehr dankbar, da es ihn zu einem kompletteren und glücklicheren Menschen gemacht hat, wie er uns selbst im SWR1 Leute Interview verraten hat.

Auch Diakon und Büttenredner Willibert Pauels leidet seit Kindheitstagen an einer Depression, ohne dass sie sofort als solche erkannt wird — bis ihn viele Jahre später der Weg in eine psychiatrische Einrichtung führt. Er spricht sich deutlich für mehr Offenheit in der Gesellschaft aus.

Es ist wichtig, kein Geheimnis daraus zu machen. Verrückt, dass über Depressionen immer noch so eine Scham liegt.

Tipps für psychische Gesundheit

Dennoch fällt es vielen nach wie vor schwer, über Traurigkeit und Depressionen zu sprechen. Diplom-Psychologin Janina Rogoll hat einige Tipps parat worauf Sie im Alltag achten können, um Ihre psychische Gesundheit zu stärken.

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Diplom-Psychologin Janina Rogoll gibt verschiedene Tipps für psychische Gesundheit im Alltag. Dabei spielen viele Dinge eine wichtige Rolle. Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengestellt.

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Sind Sie sich unsicher, wie Sie ihren gesundheitlichen Zustand einschätzen sollen, können Sie bei der Deutschen Depressionshilfe einen Selbsttest durchführen sowie Wissen und Adressen rund um das Thema Depression finden.

Hilfe und Beratung für Betroffene

Befinden Sie sich aktuell in einer psychischen Krise, können Sie zunächst:

  • zu Ihrem Hausarzt gehen oder ihn telefonisch kontaktieren
  • Kontakt mit einer Klinik mit psychiatrischer Abteilung vor Ort aufnehmen
  • Kontakt mit dem ärztlichen (psychiatrischen) Bereitschaftsdienst (bundesweite Tel.: 116 117) aufnehmen
  • Kontakt mit der Telefonseelsorge aufnehmen, für eine anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit unter den bundesweiten Telefonnummern (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222
  • Befinden Sie sich aktuell in einer psychischen Krise, können Sie zunächst das deutschlandweite Info-Telefon Depression der Deutschen Depressionshilfe unter der Telefonnummer (0800) 33 44 533 erreichen

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Nadine Kratochvil