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Milder Winter - Auswirkungen auf die Pflanzenwelt

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Durch den milden Winter erwacht unsere Pflanzenwelt frühzeitig zum Leben: Einige Sträucher haben bereits zarte Knospen und auch die ersten Rosen treiben schon wieder aus. Welche Auswirkungen das auf die Pflanzen hat und wie sie diese unterstützen können, haben wir mit unserem SWR1 Gartenexperten Hans-Willi Konrad besprochen.

Hans-Willi Konrad vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau in Bad Kreuznach (KÖL) erklärt, dass es vornehmlich die Pflanzen betrifft, die von Natur aus schon etwas früher blühen, wie zum Beispiel der Holunder, oder auch klassische Winter-Blüher wie der Winterjasmin. Anders ist es etwa bei unseren Obstbäumen. Diese halten nach wie vor Winterschlaf.

Er kennt sich aus im Garten: SWR1 Gartenexperte Hans-Willi Konrad
Er kennt sich aus im Garten: SWR1 Gartenexperte Hans-Willi Konrad

Was passiert, wenn es richtig kalt wird

Alles, was bis dahin dann ausgetrieben ist, von Blättern bis hin zu Blüten, geht verloren. Doch die die Natur gibt es schon seit Jahrmillionen und hat es so eingerichtet, dass die Pflanzen niemals alle zum gleichen Zeitpunkt blühen, sondern nach und nach über einen längeren Zeitraum. Wenn also etwa 70-80% der Blätter oder Blüten einfrieren sollten, sind trotzdem immer noch genügend vorhanden, damit sich die Pflanze weiter vermehren kann, blüht, wächst und gedeiht, erklärt Konrad.

"Ich würde da jetzt einfach auf die Natur vertrauen."

Unterschiedlicher Umgang der Pflanzen mit Temperaturschwankungen

Der Winterjasmin blüht nun schon richtig schön gelb, diese Blühten können bis zu zwölf Grad Minus verkraften. Sie ziehen sich dann zusammen und gehen, sobald es wärmer wird, wieder auf. Bei Rosen und Hortensien ist das wiederum ganz anders, diese verkraften den Frost nicht. Aber gerade den gängigen Winterblühern machen diese Temperaturschwankungen gar nichts aus. Und auch die Obstbäume betrifft es ebenso wenig, da sich diese noch im Winterschlaf befinden.

Winterjasmin
Leuchtend gelb blüht der Winterjasmin — Das Baumgewächs zeigt schon im Dezember erste duftende Blüten und kann bis in den April blühen.

Wie Sie ihre Pflanzen unterstützen können

Empfindliche Exoten, wie Palmen oder Bananen, kann man einwickeln und zusätzlich mit feinen Wärmekabeln umwickeln, um eine konstante Temperatur von etwas über 0 Grad zu halten. Am wichtigsten jedoch ist das sorgsame Abdecken mit Jute oder Bast obenherum und im unteren Wurzelbereich. Wenn es dann jedoch so warm ist wie aktuell, unbedingt öffnen. Sonst kann durch das Schwitzwasser leicht Schimmel entstehen, so der Experte.

Alles, was mir Probleme macht, würde ich persönlich entsorgen, wenn ich es nicht mit wenigen Handgriffen beheben kann.

Sein abschließender Tipp: Die Pflanzen, welche dauerhaft viel Mühe und Probleme machen, aus dem Garten entfernen und sich langfristig darauf konzentrieren, Pflanzen anzubauen, an denen man persönlich Spaß hat.

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