Leonard Cohen in der SAP-Arena in Mannheim am 28.06.2013 (Foto: SWR, SWR - Foto: Willi Kuper)

Hits und Storys

Leonard Cohen – "Suzanne"

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Werner Köhler

"Suzanne", mit diesem Lied wurde der Sänger und Poet Leonard Cohen schlagartig berühmt. Ein Lied, das bis heute viele Menschen berührt. Aber wer ist die Suzanne im Song? Gab es sie wirklich?

Suzanne wohnt am Fluss, kleidet sich in bunte Tücher und Federn. Sie bietet Besuchern chinesischen Tee und Orangen an.
Sie ist ein wenig verrückt – aber geheimnisvoll und zauberhaft.

Die Frau im Lied gibt es wirklich. Ihr Name: Suzanne Verdal. Sie war Tänzerin und lebte im Hafen von Montreal. Der junge und unbekannte Leonard Cohen besucht Suzanne und verliebt sich in die geheimnisvolle Lady vom Hafen. Suzanne Verdal erwidert Leonards Gefühle, aber sie ist verheiratet.

"Ich war diejenige, die die Grenze gesetzt hat."

Platonische Liebe

Es bleibt also beim Teetrinken, Spaziergängen und langen, intensiven Gesprächen über das Leben, Politik und Religion. Und es ist genauso wie es im Text heißt: Leonard berührt Suzanne nur in der Fantasie: ("You touched her perfect body with your mind").

Als Leonard Cohen das Lied Suzanne herausbringt, ist der Kontakt schon abgebrochen. Suzanne hört es im Radio und fühlt sich gar nicht gut dabei: "Unsere Beziehung war so privat, Leonard und ich standen uns so nah", sagt Suzanne. "Es fühlt sich merkwürdig an, dass diese Intimität jetzt in einem Lied zur Schau gestellt wird."

Wiedersehen

Suzanne und Leonard Cohen sehen sich nur noch zweimal. Beim ersten Mal, in den 70er Jahren, bedankt er sich kurz dafür, dass sie ihn zu dem Lied inspiriert hat. In den 80er Jahren entdeckt sie ihn bei einer Tanzvorführung im Publikum. Er steht da und sieht ihr beim Tanzen zu. Suzanne freut sich, ihn zu sehen. Ein vertrautes Gesicht in der Menge. "Ich tanzte nur für ihn", sagt sie. Nach dem Tanz sucht sie ihn in der Menge, aber Leonard ist verschwunden. Er ist einfach gegangen. Gerne hätte Suzanne mit dem Mann noch einmal gesprochen, der ihr in den 60er Jahren so vertraut war. Das war das letzte Mal, dass sie ihn persönlich gesehen hat. Leonard hat nie mehr von sich hören lassen.

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