Paar auf Campingplatz | Rabattkarten sparen beim Campen bares Geld (Foto: dpa Bildfunk, dpa-tmn)

Camping-Rabatt-Dschungel

Rabattkarten sparen beim Campen bares Geld

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Marcus Netscher
SWR1 Redakteur Marcus Netscher (Foto: SWR, privat - M.Netscher)

Mehr als 3.000 Camping-Plätze buhlen jedes Jahr in Deutschland um die Gunst der Camping-freudigen Urlauber. Dabei reichen die Preise für eine Übernachtung von unter zehn Euro, bis hin zu dreistelligen Summen. Wir sagen Ihnen, wie Sie beim Camping sparen können.

Campen ist eine Preisfrage

Campen ist kein billiges Vergnügen. Die durchschnittlichen Kosten für eine Übernachtung auf einem deutschen Campingplatz liegen in der Hauptsaison laut camping.info bei knapp 26 Euro pro Nacht.

Im europäischen Ausland darf es auch gerne etwas teurer sein. Spitzenreiter ist hier die Schweiz mit rund 38 Euro, im Mittelfeld liegen die Niederlande mit rund 24 Euro und das Schlusslicht bildet Albanien mit sagenhaft günstigen 13,05 Euro. Dabei hängt der Preis natürlich stark von der Lage und Ausstattung des Platzes und der Saison ab.

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Beim Camping mit einer Rabattkarte sparen

Wer trotzdem beim Camping-Urlaub sparen möchte, der kommt um eine Camping-Rabatt-Karte nicht herum. Zwar ist die Anzahl der kleinen Spar-Helfer auf dem Markt relativ übersichtlich, die unterschiedlichen Angebote jedoch sehr verschieden. Entscheidend für die Wahl der richtigen Rabatt-Karte ist in erster Linie die Frage, ob die für einen Urlaub avisierten Camping-Plätze im In- und Ausland auch an den unterschiedlichen Rabatt-Systemen teilnehmen. Wir stellen Ihnen einige große Anbieter vor.

ADAC-Campercard

Ein Weg zum Sparen ist dabei die nicht personalisierte ADAC-Campcard. Die gibt es, wenn Sie beim ADAC einen Camping- oder Stellplatzführer oder die dazugehörige App erwerben. Außerdem gibt es mit PIN-Camp eine eigene Online-Plattform für die Online-Suche nach teilnehmenden Plätzen.

Die verzeichneten Plätze geben hier einen Komplettpreis für eine Übernachtung für zwei Personen mit Standplatz, Strompauschale, Duschen-Nutzung und falls am Platz erlaubt Hunde-Pauschale an. Außerdem sind Extra-Rabatte, zum Beispiel für längere Aufenthalte, oder Spezial-Angebote, wie etwa ein kostenloser Brötchenservice, aufgeführt.

Camping-Key-Europe

Ein umfangreicheres Leistungsangebot, neben den eigentlichen Rabatten auf Stell- oder Camping-Plätzen, bietet die "Camping-Key-Europe"-Karte (CKE)".

Die für zwölf Monate gültige, personalisierte Plastik-Karte kann über den ADAC bezogen werden. ADAC-Mitglieder bezahlen dann 12 Euro. Die CKE bietet Ermäßigungen auf rund 2.000 Camping- und Wohnmobil-Stellplätzen in Europa. Außerdem ist eine Unfall- und eine Haftpflichtversicherung bereits im Paket enthalten und die CKE-Card kann vor Ort am Platz als Ausweisersatz verwendet werden.

ACSI

Platzhirsch bei den Rabattkarten dürfte die vom niederländischen "Autokamper Service International", kurz ACSI, vertriebene "Camping Card" (CC) sein. Der Camping Card des ACSI ist egal in welcher Form ein Jahr gültig und bietet nach eigenen Angaben Rabatte bis zu 60 Prozent auf 3.000 Camping-Plätzen weltweit an.

Die Kosten werden, ähnlich wie beim ADAC, im Camping-Führer des ACSI angegeben. Der Camping-Führer ist Bestandteil des Kaufpaketes. In der Praxis sind die Rabatte aber oft nur in der Nebensaison gültig.

Größtes Problem ist die etwas komplexere Preisstruktur der einzelnen Produkte. Je nach Modell und mit Abo oder nicht, rangieren die Preise zwischen knapp 17 und 28 Euro für eine Ausgabe oder ein Jahr. Dies beinhaltet in der Regel, neben der Karte, einen Campingführer in Buchform und einen Freischaltcode für die App.

Camping Card International

Die “CCI” ist eine Rabattkarte der

  • F.I.C.C. ("Fédération Internationale de Camping, Caravanning et Autocaravaning")
  • AIT ("Alliance Internationale de Tourisme") und
  • der FIA ("Fédération Internationale de l’Automobile").

In Deutschland wird die Karte über den ACE, den ARCD, den VCD oder den DCC als Jahreskarte für Mitglieder angeboten. Die Preise rangieren von 14 bis 18 Euro.

Die Karte bietet nach eigenen Angaben auf knapp 1.500 teilnehmenden Plätzen in Europa Ermäßigungen von bis zu 20 Prozent. Außerdem kann die personalisierte Karte am Campinplatz als Ausweis-Ersatz verwendet werden und hat im Paket eine Haftpflichtversicherung inkludiert.

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DCC

Der "Deutsche Camping Club" (DCC) bietet ebenfalls die Möglichkeit, im Rahmen einer Club-Mitgliedschaft (54 Euro/p.a.) auf bestimmten Campingplätzen günstiger zu übernachten. Dabei gibt es auf den ca. 1.260 so genannten DCC-Vorteilsplätzen mindestens zehn Prozent Ermäßigung auf die Personengebühr oder andere Rabatte. Auf so genannten "DCC-Vorteilsplätzen Plus" liegen die Kosten pro Übernachtung für zwei Personen mit Kindern (bis 18 Jahre) ohne Nebenkosten zwischen 16 und 18 Euro.

Teilnehmende Plätze und die Rabatte werden im jeweils aktuellen DCC-Campingführer und auf der Webseite 3in1campen.de aufgeführt. Eine kostenlose Club-Zeitung, eine Punkte-Karte für die "Knaus-Camping-Parks" und Ermäßigungen auf die Club-eigenen Camping-Führer kommen ebenfalls dazu.

Mein Platz

Das Marketing-Portal "Mein Platz" geht einen etwas anderen Weg und bietet keine klassische "Übernachtungs-Rabatt-Karte" an. Zwar lässt sich mit der kostenlosen Karte auf teilnehmenden Plätzen der ein oder andere Euro einsparen, aber die Rabatte kommen nicht an die bereits genannten Angebote heran.

Kein Wunder, geht es dem Anbieter doch eher darum, mit dem Camping vor Ort verknüpfte Leistungen, wie zum Beispiel Wellness-Angebote, Führungen oder Sport- und Freizeiteinrichtungen, zu rabattieren. Die Karte selbst ist kostenlos und kann in sieben Ländern und in Kombination mit anderen Karten eingesetzt werden.

Weitere Karten

Neben den genannten Rabatt-Karten, gibt es spezielle Rabattkarten für einzelne Länder, zum Beispiel für Skandinavien oder Großbritannien. Diese Karten können bei uns in der Regel nur über Partnerorganisationen wie Automobilclubs bezogen werden.

Unser Tipp

Bei den Recherchen zu diesem Thema wurde schnell eines klar: Die "eierlegende Rabatt-Vollmilchsau" für das günstige Camping-Vergnügen gibt es nicht. Das Potential der einzelnen Karten kann nur der ausschöpfen, der sich vorher genau über das Reiseziel informiert, um dann an der Camping-Platz-Rezeption die passende Karte zücken zu können.

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