Christbaumloben, Weihnachtsgurke und Co.

Weihnachtsbräuche: Von klassisch bis kurios

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Jede Region hat ihre unterschiedlichen Bräuche. Zu Fastnacht, Ostern, Pfingsten und natürlich auch zur Weihnachtszeit. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die schönsten und kuriosesten Weihnachtsbräuche.

Adventskalender (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Der Brauch des Adventskalenders entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. Er sollte die Vorweihnachtszeit für ungeduldige Kinder greifbar machen. Bei den ersten Advents-"Kalendern" gab es tägliche Adventsandachten in der Kirche oder man las sich zu Hause Bibelstellen vor. Bei einer jüngeren Form des Adventskalenders wurde ab dem 01. Dezember täglich ein Bild mit weihnachtlichen Motiven an die Wand oder ins Fenster gehängt, 24 Stück bis Heiligabend.
Adventskranz (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Der Adventskranz entstand ebenfalls im 19. Jahrhundert: gestaltet von einem evangelischen Theologen. Er besaß ein Kinderheim und wollte den Kindern zeigen, wie lange sie sich noch bis Weihnachten gedulden müssen. Der Ur-Kranz war ein großes Holzrad mit 24 roten und vier weißen Kerzen. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet, bis Heiligabend. Dass mittlerweile nur noch 4 Kerzen auf dem Adventskranz sind, ist dem Platz geschuldet.
Sternsinger (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Der Ursprung des Feiertages "Die Heiligen Drei Könige" führt auf die Geschichte der drei Weisen aus dem Morgenland zurück. Sie beteten für den neugeborenen Jesus und brachten ihm Geschenke. Daraus entstanden die Sternsinger - Kinder, die von Haus zu Haus ziehen und Geld für gute Zwecke sammeln. Nachdem sie gesungen haben, segnen sie das jeweilige Haus. 2019 hat das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" bundesweit 50 Millionen Euro gesammelt.
Weihnachtsbaum (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Das Christbaumloben erstand vermutlich in der Region Schwaben und ist heute in Bayern und Baden-Württemberg verbreitet. Der Name des Brauchs sagt schon alles: Menschengruppen ziehen von Haus zu Haus und loben den jeweiligen Weihnachtsbaum der Familie. Egal, ob die Form des Stamms, die Farbe der Nadeln oder die Dichte der Äste - jeder Aspekt kann zum Inhalt der Lobrede werden. Als Dankeschön für die Komplimente muss der Baumbesitzer eine Runde Schnaps ausgeben.
Jesus in der Krippe (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Der Brauch des "Strohhalmlegens" ist im Rheinland sehr bekannt. Eine leere Krippe wird im Haus aufgestellt und die Kinder bekommen für eine gute Tat, wie Aufgaben im Haushalt übernehmen oder gute Schulnoten, jeweils einen Strohhalm. Diesen dürfen sie dann in die Krippe legen, damit der frisch geborene Jesus an Weihnachten nicht friert.
Perchtenlaufen (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
In einigen Regionen Oberbayerns geht es vor Weihnachten schaurig zu. Zur Wintersonnwende sind die Nächte am längsten – nach altem Glauben deshalb auch die beste Jahreszeit für böse Geister. Um diese zu vertreiben, setzen die "Perchten-" oder auch "Krampus-Läufer" gruselige Masken auf und ziehen unter viel Lärm durch die Straßen.
Weidenruten (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Beim sogenannten "Pfeffern" laufen Kinder mit Zweigen und Weidenruten durch die Straßen und schlagen den Mitmenschen spielerisch auf die Beine. Dafür bekommen sie Süßigkeiten. In der langen Geschichte des Brauchs gab es unvermeidlich auch übermotivierte "Pfefferer", deshalb war das Spektakel teilweise sogar verboten. Heute breitet sich der Brauch vor allem im Frankenland wieder aus.
Marienbildnis (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Die "Herbergssuche" ist in der Oberpfalz und gelegentlich auch im Rheinland verbreitet. In katholischen Gemeinden können die Bewohner in der Adventszeit ihr Haus der Jungfrau Maria öffnen. Ein Marienbildnis wird am ersten Advent gesegnet und nach dem Gottesdienst aus der Kirche getragen. Danach wird das Bildnis Tag für Tag an eine Familie weitergegeben, die ihm Unterkunft für eine Nacht gewähren. An Heiligabend kehrt das Bildnis pünktlich zum Weihnachtsgottesdienst wieder in die Kirche zurück.
Weihnachtsgurke (Foto: IMAGO, Imago)
Die "Weihnachtsgurke" ist ein Baumschmuck-Brauch. Es kann eine echte Gurke sein oder nur Baumschmuck in Gurkenform, der versteckt aufgehängt wird. Wer die Gurke zuerst entdeckt, darf als erster mit dem Geschenkeöffnen beginnen. Diesen Brauch findet man hauptsächlich in den USA, in Deutschland ist er nicht sehr populär, hat aber in den vergangenen Jahren mehr und mehr Beachtung gefunden.

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SWR