Walking Football FC Union beim Rheinland-Pokal (Foto: SWR)

Walking Football

Walking Football - die gesündeste Nebensache der Welt

Stand
AUTOR/IN
Marius Rinkel

Geh-Fußball wächst in Deutschland. Im Fußballverband Rheinland werden schon erste Pokalwettbewerbe ausgespielt, im Vordergrund stehen aber Gesundheitsvorsorge und Geselligkeit.

Auf den ersten Blick ist alles wie beim "richtigen" Fußball. Der Ehrgeiz ist groß, gewinnen wollen am Ende alle und auch die Emotionen gipfeln das ein oder andere Mal im Gemeckere. Auf den zweiten Blick ist dann aber doch einiges anders. In Kobern-Gondorf an der Untermosel wird Walking Football, also Geh-Fußball, gespielt. Diesmal steht ein Alt-Herren-Turnier um den Rheinland-Pokal an.

Ideal zur Gesundheitsvorsorge

Es ist die ideale sportliche Betätigung für all diejenigen, die aus körperlichen Gründen keinen Kontaktsport mehr betreiben können, die schönste Nebensache der Welt aber dennoch nicht aufgeben wollen. Zweikämpfe und Rennen sind verboten, die Spieler müssen immer einen Fuß am Boden behalten. Die Verletzungsgefahr wird so stark verringert. "Ich könnte bei den Alten Herren einfach nicht mehr spielen, aufgrund der Beschwerden, die man im Alter hat", so Rolf Kleebach aus Remagen. Will Fijen vom Konkurrenten aus Gönnersdorf stimmt ihm zu: "Das macht Spaß, wenn man 70 Jahre alt ist und noch Fußball spielen kann."

Trotzdem ist Geh-Fußball, der wie sein großer Bruder aus dem Mutterland des Fußballs England stammt, keine Exklusiv-Sportart für ganz alte Eisen. "Wenn du Leuten erzählst, du spielst Walking Fußball, dann fragen die: 'kommt ihr auch ins Schwitzen?'", sagt Hartmut-Paul Braun vom Walking FC Union, einer Spielgemeinschaft aus Birresdorf, Fritzdorf und Remagen an der Mosel. "Denen sage ich immer: 'spielt mal selbst.' Dann würden sie sehen, wie anstrengend das ist."

Bunt gemischte Teams als Ziel

Gespielt wird mit sechs Feldspielern pro Mannschaft auf einem Fußball-Halbfeld. Es wird fliegend gewechselt, einen Torhüter gibt es nicht. Die Spielzeit variiert zwischen 15 und 40 Minuten, je nach Wettbewerb. Außerdem darf der Ball nicht über Hüfthöhe gespielt werden. Da das Spiel körperlos gespielt wird, ist es ideal für Menschen mit körperlichen Beschwerden. Ob überstandene Herzinfarkte, künstliche Kniegelenke oder Schlaganfälle - Geh-Fußball ist für fast jeden und jede möglich. "Wir würden auch gerne sehen, wenn Damen mitmachen würden", sagt Günter Fuchshofen, Team-Kapitän des Walking FC Union. Außerdem haben bereits erste Inklusionsturniere mit Menschen mit Behinderung stattgefunden.

Durch die diverse Zielgruppe erfreut sich Walking Football immer größerer Beliebtheit. "Es ist definitiv eine wachsende Sportart", so Fuchshofen zu den vielen Neu-Anmeldungen im Verband nach der Corona-Pause. "Ich habe jede Woche eine neue Mannschaft hier im Kreis. Es kommt in diesem Jahr richtig viel dazu." Ein schöner Trend und eine tolle Möglichkeit für alle, die trotz höheren Alters oder gesundheitlichen Einschränkungen nicht von ihrem Lieblingsspielgerät ablassen wollen.

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Marius Rinkel

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