Wenn sie voltigiert, zieht sie alle Blicke auf sich: Alice Layher überzeugt auf ihrem Schimmel-Wallach Lambic mit Eleganz, Leichtigkeit und turnerischen Können. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in München ist die U21-Weltmeisterin ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und hat Gold gewonnen. Ein weiterer Erfolg, den sie auch ihrer Schwester Helen verdankt. Denn sie trainiert Alice und unterstützt ihre ältere Schwester, wo sie nur kann.
Gemeinsame Leidenschaft fürs Voltigieren
Alice und Helen teilen schon seit ihrer Kindheit die Leidenschaft für Pferde - und fürs Turnen. Voltigieren ist für sie die perfekte Kombination aus beidem. "Es ist schon auch ein bisschen wie reiten, aber irgendwie auch nicht", versucht Alice Layher das Gefühl beim Voltigieren zu beschreiben. "Man macht seine Übungen und versucht dabei, die Bewegungen des Pferdes auszugleichen und auf das Pferd zu reagieren und vor allem mit dem Pferd zu voltigieren, so dass es angenehm für das Pferd ist."
Professionalisiert hat Alice das Voltigieren aber erst vor etwa drei Jahren. Um in der Weltspitze mithalten zu können, hat sich die Studentin das perfekte Umfeld mit einem festen Team geschaffen. Pferdewirtschaftsmeisterin Laura Weiss reitet Wallach Lambic zuhause und auf dem Turnier. Andrea Blatz longiert den sensiblen und energiegelanden Wallach. Und dann ist da eben noch Schwester Helen, die Alice trainiert. Voltigieren ist ein Teamsport, bestätigt Andrea Blatz. "Alleine geht’s gar nicht. Wir brauchen dieses ganze Team drum herum und das gibt auch die nötige Sicherheit, und auch das, dass es am Punkt genau funktioniert", erzählt die erfahrene Longenführerin.
Alice Layher: U21-Weltmeisterin und U21-Europameisterin
Alice Layher trainiert nahezu täglich - allerdings die meiste Zeit davon auf Movie, einem galoppierenden Holzpferd, dem dank Stromzufuhr nie die Energie und Lust am Training ausgeht. "Sie ist sehr ehrgeizig, sehr motiviert und mit 100 Prozent nicht zufrieden. Das ist manchmal nicht so einfach", erzählt Andrea Blatz. Das bestätigt auch Schwester Helen: "Bei ihr muss es schon immer sehr perfekt sein, damit sie irgendwie zufrieden ist. Und dann sind es oft sehr viele Stunden, die sie trainiert." Dieser Ehrgeiz zahlt sich aber aus: Im vergangenen Jahr wurde Alice Layher bei ihrem ersten Championats-Einsatz direkt U21-Europameisterin, im Juli gewann sie Gold bei der U21-Weltmeisterschaft.
Ab nächster Saison startet die Brackenheimerin bei den Senioren. "Es wäre toll, nochmal bei einem Championat dabei zu sein", erzählt sie mit leuchtenden Augen. Und dann ist da noch ein Traum: Wenn alles klappt, soll Schwester Helen Wallach Lambic bald selbst im Training und auf dem Turnier longieren können. Das würde die Schwestern noch ein bisschen enger zusammenschweißen.
