Michael Jung überschlug sich, doch er stand sofort wieder auf. Frustriert stapfte der dreimalige Olympiasieger aus dem letzten Wasserhindernis, einzig seine Titelhoffnungen für die EM musste er dort zurücklassen.
Michael Jung nimmt Chipmunk in Schutz
Seinen Vierbeiner Chipmunk nahm Jung nach dem gemeinsamen Sturz in Schutz. "Er hat super mitgemacht und ist galoppiert", sagte er: "Das war einfach Pech, da ist er einfach gestolpert." Pech.
Davon kann Michael Jung ein Lied singen. Mit siebenmal EM-Gold sowie je drei Olympiasiegen und Weltmeistertiteln gehört er seit Jahren zu den besten Vielseitigkeitsreitern der Welt, vielleicht aller Zeiten. Doch bei den großen Championaten klappte es zuletzt einfach nicht mehr.
Ratlosigkeit beim Bundestrainer
Die Erklärung von Bundestrainer Peter Thomsen für das Missgeschick am Samstag passte da sehr gut ins Bild: "Wir haben hin- und heranalysiert, woran das gelegen haben kann. Aber so richtig fällt uns da nichts ein."
Lange Durstrstrecke für Michael Jung
Es klingt unglaublich, doch Jungs letzter internationaler Einzeltitel bei einem Championat ist mit dem Olympiasieg von Rio geschlagene sieben Jahre her. Er, der 2012 bis 2014 als erster Vielseitigkeitsreiter überhaupt gleichzeitig Olympiasieger, Welt- und Europameister im Einzel war, bleibt auf dieser Bühne vom Pech verfolgt.
"Um ehrlich zu sein, ist es so enttäuschend, dass uns immer solche Dinge bei Championaten passieren, und es tut mir sehr Leid für mein Team", schrieb Jung nach seinem Sturz bei Instagram. "Höhen und Tiefen! Das ist der Sport."
Dass Jung den Bann an diesem Wochenende gebrochen hätte, wäre ziemlich sicher gewesen. Ohne sein Missgeschick im Gelände hätte der 41-Jährige dank seiner überragender Dressurleistung die Führung behalten. So viel ist sicher, denn Jung hatte sich bei seinen bisherigen sieben EM-Teilnahmen noch nie (!) Fehlerpunkte im Gelände geleistet. Im Springen hätte die Goldmedaille für ihn bereit gelegen. Es bleibt beim Konjunktiv.