Er strahlt, hält hier und da einen Smalltalk und ist mit seinen 1,90 Metern kaum zu übersehen. Speerwerfer Julian Weber vom USC Mainz zeigt sich auf einer Veranstaltung der Sporthilfe Rheinland-Pfalz bestens gelaunt. Kein Wunder. Der frisch gebackene deutsche Meister ist gut in Form und bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft im August (19.8.-27.8.) in Budapest ein Medaillenkandidat.
Deutscher Meister mit 88,72 Meter
Bei der deutschen Meisterschaft Anfang Juli in Kassel zeigte Julian Weber schon eine starke Leistung und erzielte mit seinem Wurf auf 88,72 Meter seine beste Leistung der Saison. Es laufe gerade "mega gut", sagt der 28-jährige Mainzer im Interview mit SWR Sport. Er werde bis zur WM nochmal hart trainieren, die kommenden Wettkämpfe aus dem vollen Training heraus absolvieren und sich dann erst kurz vor der WM nochmal etwas ruhigere Tage gönnen.
Wintertraining als Voraussetzung für gute Form
Julian Weber strahlt Selbstbewusstsein und Optimismus aus. Der Europameister von 2022 will seine Bestmarke von 89,54 aus dem Jahr 2022 am liebsten sofort toppen: "Ich will die 90 Meter werfen. Ich weiß, dass ich es kann."
Die Grundlagen dafür hat er bereits im Winter gelegt. "Ich denke, deshalb bin ich auch so gut in diesem Jahr, weil ich richtig gut aus dem Winter gekommen bin und ohne Probleme hart trainieren konnte. Das ist das Wichtigste."
Alltag in Berlin - Heimat in Mainz
Seit drei Jahren lebt Julian Weber in Berlin, trotzdem ist er noch oft in der Heimat: "Ich bin gefühlt jeden Monat hier in Mainz." Und er fügt lachend hinzu: "Fast schon zu oft." Die lange Strecke nimmt er dabei gerne in Kauf, um mal wieder bei seinem Heimatverein USC Mainz zu trainieren und die Menschen dort zu treffen, denn die Verbundenheit sei sehr groß.
Zweimal Vierter - jetzt Stellung verteidigen
Bei den Olympischen Spielen 2021 wurde er Vierter. Auch bei der Weltmeisterschaft 2022 schrammte er knapp an einer Medaille vorbei. Im August bei der WM in Budapest will er endlich auf das Podium. Wenn er es schafft, die Form bis dahin zu halten und bei der WM Schnelligkeit und Explosivkraft auf den Punkt bringt, dann "denke ich, bin ich da ganz weit vorne dabei", sagt der 28-Jährige. Die Zielsetzung für die WM ist also klar: "Ich bin ja zur Zeit der zweitbeste der Welt. Und die Stellung möchte ich auf jeden Fall verteidigen - und auch noch mehr!"