Der erst 18-jährige Juan Nunez liefert beim Ulmer Sieg in Berlin eine überragende Leistung ab, unter anderem mit acht direkten Korbvorlagen. (Foto: IMAGO, Imago / Beautiful Sports)

Basketball | ratiopharm Ulm

Nächste Playoff-Überraschung: Ulm siegt wieder in Berlin

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Peter Köpple
Peter Köpple (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Eine grandiose Leistung - und das ohne Cheftrainer Anton Gavel: Ratiopharm Ulm besiegt Alba Berlin im dritten Playoff-Spiel 93:81 und geht in der Serie 2:1 in Führung.

Die Ulmer verlieren allerdings schon im ersten Viertel ihren Trainer. Nach genau sechs Minuten und 19 Sekunden Spielzeit wird Anton Gavel mit einem technischen Foul bestraft, weil er sich bei den Schiedsrichtern beschwert hat. Danach diskutiert Gavel weiter, und prompt gibt es das nächste technische Foul. Nach dem Reglement muss er dann die Halle verlassen. Assistenztrainer Tyron McCoy muss übernehmen.

Ratiopharm Ulm verliert erstes Viertel

Spielerisch ist auf beiden Seiten in diesem ersten Viertel Vieles Stückwerk, wenig Fluss, wenig Rhythmus, viele Fouls. Nach einem 11:11-Zwischenstand und der Disqualifikation des Ulmer Headcoaches zieht Alba davon. Ulm trifft offene Distanzwürfe nicht und liegt nach dem ersten Abschnitt 20:27 zurück.

Der Ulmer Assistenztrainer Tyron McCoy musste übernehmen, nachdem der Ulmer Headcoach Anton Gavel nach zwei technischen Fouls wegen Reklamierens bereits im ersten Viertel der Halle verwiesen wurde. (Foto: IMAGO, Imago / Eibner)
Der Ulmer Assistenztrainer Tyron McCoy musste übernehmen, nachdem der Ulmer Headcoach Anton Gavel nach zwei technischen Fouls wegen Reklamierens bereits im ersten Viertel der Halle verwiesen wurde.

Mit Beginn des zweiten Viertels haben sich die Ulmer geschüttelt und spielen plötzlich befreit auf. Die Dreier fallen. Mit einem 11:0-Lauf gehen die Gäste 31:27 in Führung. Auch die Berliner zeigen schöne Spielzüge. Doch das ratiopharm-Team fängt an, zu zaubern. Geniale Anspiele, tolle Distanztreffer. Der Ulmer Vorsprung wächst auf elf Zähler (49:38). Kann der Außenseiter Ulm tatsächlich noch ein zweites Mal beim amtierenden Deutschen Meister gewinnen - und das auch noch ohne seinen Trainer? Zur Halbzeit sieht es gut aus: 53:46 für Ulm. Sportdirektor Thorsten Leibenath: "Wir haben Wut und Frustration in Energie umgemünzt."

Ulmer Vorsprung wächst auf 14 Punkte

Die 10.800 Zuschauer in der Berliner Mercedes-Benz-Arena müssen zunächst mit ansehen, wie ihr Team die ratiopharm-Korbjäger weiterhin nicht wirklich stoppen kann. Mit einem Distanztreffer von Brandon Paul bauen die Ulmer ihren Vorsprung auf 14 Punkte aus (68:54). Auszeit Alba. Der Deutsche Meister holt danach wieder auf.

Das ratiopharm-Team bleibt bis zum Schluss hochkonzentriert

Mit einem Sechs-Punkte-Vorsprung (75:69) gehen die Gäste in das Schlussviertel. Es wird spannend, intensiv, hart umkämpft, mit großartigen Aktionen auf beiden Seiten. Doch die Ulmer bleiben insgesamt in der Verteidigung aufmerksam, machen den Berlinern die Würfe schwer. Auch letzte Aufbäumungsversuche können die stark aufspielenden Schwaben abwehren und siegen am Ende hochverdient 93:81.

Damit hat ratiopharm Ulm am kommenden Mittwoch in Spiel Vier die Chance, mit einem Heimsieg Alba Berlin aus dem Playoffs zu werfen und ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft einzuziehen.