Ingo Freyer (Foto: IMAGO, Imago)

Basketball | Bundesliga

Heidelberger Basketballer vor den Wochen der Entscheidung

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AUTOR/IN
Markos Kastanis

Acht Spiele vor Ende der regulären Saison in der Basketball-Bundesliga befinden sich die abstiegsbedrohten Academics Heidelberg über dem Strich. Doch die Luft nach unten ist dünn. Sehr dünn.

Es geht in die heiße Phase für die MLP Academics Heidelberg. Auch wenn die Mannschaft mittlerweile auf Platz 16 der Tabelle, und damit einen Rang vor der Abstiegszone, steht – die Stimmung ist angespannt: "Die Mannschaft ist zwar in einer gewissen Euphorie nach den drei Heimsiegen. Wir wissen aber auch, dass wir eine Menge schwerer Auswärtsspiele haben und da unbedingt punkten müssen. Wir sind voller Anspannung und mit großem Fokus", erklärt Headcoach Ingo Freyer vor der Partie in Hamburg.

Insgesamt haben es die kommenden Aufgaben in sich: Nach der Partie in Hamburg treffen die Academics unter anderem auf Ludwigsburg, Bayern München, Alba Berlin, Ulm und Würzburg - alles Gegner, die sich in der oberen Tabellenhälfte wiederfinden. "Wenn man unten steht, spielt man immer gegen Gegner, die über einem sind. Deswegen ist das für uns nicht neu."

Freyer als Feuerwehrmann für die Academics Heidelberg

Er muss es wissen: Ingo Freyer ist in der Branche als Feuerwehrmann bekannt, hat erst in der jüngsten Vergangenheit seine Qualitäten unter Beweis gestellt. Ende Januar 2022 übernahm der 53-Jährige in Oldenburg und bewahrte die Mannschaft vor dem Abstieg, ein Jahr darauf rettete er den MBC. Seit Januar soll er die Academics Heidelberg retten: "Es ist die Erfahrung, die mich da etwas ruhiger macht. Das Selbstbewusstsein, das ich an die Spieler und das Umfeld übertragen kann. Und ich habe das Gefühl, dass sie an mich glauben. Das hilft mir weiter."

Auch Heidelberg hat Freyer bereits jetzt seinen Stempel aufgedrückt. Die Ausgangslage hätte deutlich schlimmer sein können: Bei seinem Amtsantritt als Headcoach waren die Academics Heidelberg noch das Schlusslicht der BBL. Nun befinden sich die Academics Heidelberg zwar am rettenden Ufer, allerdings punktgleich mit dem Tabellenvorletzten Tübingen. Worauf kommt es also im Endpsurt an? "Emotionen sind immer wichtig, auch Mentalität", weiß Freyer. Zwar seien auch die taktischen Feinheiten "sehr, sehr wichtig. Aber zu wissen, wie wichtig etwas ist, und 40 Minuten den Fokus darauf zu behalten, ist vielleicht sogar wichtiger."

Die Stadt lebt für die Academics Heidelberg

Emotionen kommen in Heidelberg auch von den Rängen. Trotz der schwierigen Saison bleiben die Zuschauer nicht aus. Die Menschen in der Stadt unterstützen die Academics Heidelberg, besuchen nach wie vor zahlreich die Spiele. "Das hilft enorm. Für mich war das eine Überraschung, als ich hergekommen bin, zu sehen, dass die Halle immer voll ist", erinnert sich Freyer zurück. Dabei hatte die Mannschaft bis dato noch keines ihrer Heimspiele gewonnen. "Die Euphorie in der Stadt ist da, und das freut einen."

Das vielleicht wichtigste Heimspiel steht am letzten Spieltag an. Dann kommen die Tigers Tübingen in den SNP-Dome. Den Klassenerhalt will Heidelberg da aber möglichst schon in der Tasche haben.

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Markos Kastanis