Heidelbergs Spieler bejubeln den Triumph über den FC Bayern  (Foto: IMAGO, Imago)

Basketball | Bundesliga

Erlebnistempel Mannheimer Arena: Heidelberg triumphiert über Bayern München

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AUTOR/IN
Kersten Eichhorn

Knapp 10.000 Zuschauer kamen am Sonntag in die Mannheimer SAP-Arena. Sie erlebten einen 89:82-Sieg der Academics Heidelberg gegen den großen Favoriten Bayern München.

Die Spieler in den blauen Trikots hüpften und brüllten vor Freude. Sie lachten, tanzten und umarmten sich. Ganz Basketball-Heidelberg war am Sonntagnachmittag gegen 17:30 Uhr aus dem Häuschen, als die Bundesliga-Sensation perfekt war: Die Academics hatten das enttäuschende Münchner Star-Ensemble völlig unerwartet mit 89:82 besiegt. In einem ganz besonderes Spiel und vor einer ganz besondere Kulisse.

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Zum zweiten Mal hatten die Academics ihr Heimspiel gegen Bayern München vom gewohnten Heidelberger Dome in die große Mannheimer Arena "ausgelagert". Genau 9.796 Fans waren erwartungsfroh in den "Basketball-Erlebnistempel" gekommen, und sie sollten ihren Besuch in keinster Weise bereuen, alle erlebten einen denkwürdigen Sonntag. Das Ganze hatte schon so etwas wie einen Hauch von NBA-Atmosphäre. Und darüber hinaus boten die abstiegsgefährdeten Kurpfälzer dem großen Favoriten und mehrfachen Deutschen Meister von der Isar auch sportlich einen großen Kampf und eine in allen Belangen famose Partie.

Schnelle Führung für mutige Heidelberger

Mutiges Spiel, hohes Tempo und schnelle Abschlüsse waren von Beginn angesagt bei den Heidelbergern gegen die in Bestbesetzung angetretenen Münchner. Und schon nach 25 Sekunden zeigten die Academics, dass sie an diesem Sonntag eine ganz harte Nuss für den Bundesliga-Tabellenführer werden sollten. Mit dem ersten Angriff setzte Isaia Whaley den ersten Dreier für die Gastgeber zur 3:0-Führung ins Münchner Netz. Elijah Childs erhöhte sogar zum 5:0-Start, brachte damit das Publikum gleich in beste Stimmung und das Heidelberger Team zum nötigen Selbstvertrauen. Die erste Führung der Bayern erst nach knapp acht Minuten zum 14:12. Heidelbergs Team, vor allem in der Defensive von Coach Ingo Freyer prima eingestellt und voller Energie, antwortete prompt und ging mit einer bis dahin schon überraschenden 17:14-Führung in die erste Pause. Ein prima Auftritt der Academics, die hochgeschätzten Bayern vor allem in der Offensive unter ihrem gewohnten Level und mit sehr ausbaufähiger Trefferquote.

Zur Halbzeit knappe Münchner Führung

Das sollte sich munter fortsetzen. Heidelberg auch nach 13 Minuten (23:21) und 17 Minuten (33:30) noch knapp in Führung. Stark aus der Distanz bis dahin vor allem Jeffrey Carroll mit neun Punkten (er traf drei von fünf Dreier). Zur Halbzeit der extrem spannenden Partie hieß es 44:42 für die Münchner, bei denen bis dahin Elias Harris (13 Punkte) am besten traf.

Stellte sich die Frage, ob es die Heidelberger weiter schaffen, mit den Kräften zu haushalten und die Aggressivität und die Trefferquote hochzuhalten. Und es sollte funktionieren. Nach dem dritten Viertel hatte das Freyer-Team das Momentum wieder leicht auf seine Seite geholt, führte mit 63:57. Bahnte sich da eine echte Überraschung an?

Academics-Triumphzug im Schlussviertel

Das letzte Viertel musste die Entscheidung bringen. Angeführt vom spät in dieser Saison verpflichteten Spielmacher Justin Jaworski und der großen Kulisse blieb Heidelberg weiter stabil und unfassbar kampfstark. Nach 33 Minuten lag Heidelberg plus acht Punkte vorne: 68:60 für die Gastgeber. Aber weiter hieß es Fingernägelkauen vor Spannung. München kam zurück, 71:70 hieß es nach knapp 36 Minuten für die Gäste. Dann warf sich wieder Heidelberg gekonnt nach vorne. Unglaublich: 82:72 hieß es knapp zwei Minuten vor Spielende. Erstmals zweistellig die Führung (85:74 für Heidelberg) 38 Sekunden vor Schluss. Die Entscheidung war gefallen. Am Ende hieß es verdient 89:82 für die überglücklichen Jungs von Ingo Freyer, bei denen Justin Jaworski und Jeffrey Carroll (je 21 Punkte) am besten trafen.

Ein großes Spiel der Heidelberger gegen schwache Münchner und ein ganz wichtiger Triumph im Abstiegskampf der Basketball-Bundesliga.

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Kersten Eichhorn