TuS Koblenz steigt in die Regionalliga auf

Zurück in der Regionalliga

Koblenz feiert den Aufstieg: "Die TuS lebt"

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Michi Glang

Die TuS Koblenz steigt nach einem Last-Minute-Tor bei der SG Sonnenhof Großaspach in die Regionalliga Südwest auf. Nach dem Spiel ist Spielertrainer Michael Stahl voller Stolz auf seine Mannschaft, denkt aber auch an den Gegner.

Als beim 2:2 der TuS Koblenz im Rückspiel um den Aufstieg in Großaspach der Schlusspfiff ertönte, brachen beim mitgereisten Anhang alle Dämme. Fünf Jahre hatten die Koblenzer in der Oberliga gespielt, jetzt sind sie zurück in der Viertklassigkeit.

In der Stunde des Triumphs blickte Michael Stahl zunächst auf den Gegner. "Unglaublich", fühlte sich der Koblenzer Spielertrainer. "Aber der erste Moment muss Großaspach gebühren. Wenn man so eine tolle Saison gespielt hat und dann in so einem Krimi scheitert."

Stahl ist stolz auf die TuS Koblenz

Dann wandte Stahl den Blick auf sein Team. "Ich bin unglaublich stolz, wie meine Mannschaft nach den beiden Rückständen reagiert hat. Wir haben am Sonntag schon zurückgelegen und haben es gedreht", erinnerte Stahl an das Hinspiel, als die TuS sogar in Unterzahl noch zum 2:1-Sieg gekommen war.

Erfolgsrezept der Koblenzer in den Aufstiegsspielen war eine gewisse Lockerheit. "Am Ende haben wir einige Führungsspieler runtergenommen und Junge nachgeladen, 19- und 20-Jährige. Das zeichnet uns aus. Wir haben gesagt, dass die Welt nicht untergeht, wenn wir nicht aufsteigen, aber dass wir dran glauben müssen", sagte Stahl.  

TuS Koblenz steht für "leidenschaftlichen, ehrlichen Fußball"

Stahl stellte die Bedeutung des Aufstiegs für Klub und Stadt heraus. "Letztes Jahr in der Aufstiegsrunde, als es um nichts mehr ging, waren 650 Zuschauer da. Am Sonntag waren es 3.700. Heute ist der Block voll. TuS lebt, Koblenz lebt", sagte der 35-Jährige. "Dieser Verein steht für leidenschaftlichen, ehrlichen Fußball mit Herz."

Herz und Leidenschaft hatten die TuS-Akteure wahrlich auf den Platz gebracht in der Partie, in der Dylan Esmel mit seinem Treffer in der Nachspielzeit den Schlusspunkt setzte (90.+3). Zuvor hatten Dominik Salz (50.) und Volkan Celiktas (66.) für Großaspach getroffen, André Mandt für Koblenz (61.).

Blutverschmiert und mit Tränen in den Augen

Stahls Spielern waren nach dem Abpfiff die Freude, aber auch die Strapazen anzusehen. "In so einem Spiel muss man einfach an sich glauben und über sich hinauswachsen. Das haben wir gemacht, ich bin einfach so stolz", sagte ein blutüberströmter Marcel Wingender.

Teamkollege Mandt war nach dem Abpfiff den Tränen nahe. "Diese tägliche Arbeit, die wir hier leisten, diese Fans, unglaublich", sagte der Mittelfeldspieler. "Ich kann es immer noch nicht glauben, ich kann es immer noch nicht beschreiben."

Die Zeit zum Begreifen wird Mandt am Mittwochabend wohl nicht mehr gefunden haben. Denn bei den Koblenzern und ihrem Anhang war nur noch eines angesagt: Die Rückkehr in die Regionalliga zu feiern.

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