David Otto schoss den SV Sandhausen in Führung (Foto: IMAGO, Imago)

Fußball | 3. Liga

Mit Glück und Rehnen: SV Sandhausen gewinnt bei Jahn Regensburg

Stand
AUTOR/IN
Kersten Eichhorn

Der SV Sandhausen holte sich den ersten Auswärts-Dreier der Saison und siegte bei Jahn Regensburg mit 2:1. Die Kurpfälzer hatten den Erfolg vor allem ihrem starken Torhüter Nikolai Rehnen zu verdanken.

Am Ende gab's geballten Jubel in der Gästekurve. Die rund 50 mitgereisten SVS-Fans feierten ihr Team mit dem diesmal starken Keeper Nikolai Rehnen für den Sieg und vor allem für eine leidenschaftliche kämpferische Leistung. Spielerisch aber blieben bei den Sandhäusern auch in Regensburg viele Wünsche offen.

Fünf Wechsel beim SVS

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie und den beiden enttäuschenden Auftritten in Halle und gegen Preußen Münster, veränderte SVS-Trainer Danny Galm seine Team gleich auf fünf Positionen. Neuzugang Jonas Weik (kam vom VfB Stuttgart II) gab sein Startelf-Debüt, rückte für Ehlich auf die linke Seite. Lion Schuster besetzte für Ben Balla das defensive Mittelfeld. Im Angriff bekam diesmal Franck Evina das Vertrauen und stürmte für Routinier Hennings. Tim Maciejewski und Sebastian Stolze spielten für El-Zein und Zander (verletzt).

Im Jahnstadion starteten zunächst aber die noch ungeschlagenen Gastgeber flott ins Spiel, insbesondere der neue Angreifer Noah Ganaus (auch er spielte zuletzt für den VfB II) setzte Duftmarken und zeigte seine Torgefährlichkeit, als er nach sechs Minuten knapp am SVS-Gehäuse vorbeischoss.

Nach dem 0:0 zum Auftakt bei Neuling Lübeck und den beiden Niederlagen in Aue und Halle waren die Kurpfälzer vor dem Auftritt in Regenburg noch ohne Auswärtssieg und wollten in Regensburg unbedingt den Turnaround, um den Blick auf die vorderen Plätze nicht schon frühzeitig aus den Augen zu verlieren und noch weiter in die Krise zu rutschen.

Die SVS-Führung durch David Otto

Da passte es perfekt, dass David Otto in der 18. Minute mit der ersten Chance zum 1:0 für Sandhausen einköpfte. Jonas Weik hatte von der linken Seite die Flanke hereingezogen, der frühere Hoffenheimer Otto traf mit Unterstützung des rechten Innenpfostens ins Netz. Sein zweites Saisontor.

Mit-Absteiger Regensburg drückte weiter in die Sandhäuser Hälfte, und beinahe wäre Ganaus der Ausgleich gelungen. Der Jahn-Angreifer kam in prima Position allerdings nicht zum Abschluss, weil Innenverteidiger Geschwill famos für seinen Keeper Nikolai Rehnen rettete und irgendwie noch das Bein dazwischenstellte.

Rehnen rettete spektakulär

Nach 30 Minuten forderte Sandhausen erneut das Glück heraus, als wieder Noah Ganaus mit einer Direktabnahme aus kurzer Distanz den Ball über die Latte schoss. Und nochmal Schrecksekunde für den SVS kurz vor der Pause: Erst zog Diawusie, wunderbar am Strafraum freigespielt, zwuchtig aber unplaziert ab. Rehnen hatte keine Mühe zu klären. Dann verhinderte Nikolai Rehnen mit einem Superreflex gegen den unkontrollierbaren Ganaus den Ausgleich.

Nach 45 Minuten führte der SV Sandhausen etwas glücklich und schmeichelhaft mit 1:0. Viel zu selten bekamen die Gäste Spielkontrolle, konnten nur reagieren statt zu agieren. Für einen Aufstiegskandidaten war das fußballerisch viel zu wenig.

SVS-Coach Danny Galm brachte Ehlich für Weik, um das Offensivspiel über die Außenbahn zu beleben. Aber auch nach dem Seitenwechsel dominierte Jahn Regensburg die Partie. Erst Alex Mühlings Distanzschuß übers Gehäuse zeigte nach 55 Minuten, dass auch die SVS-Offensive noch existiert. Ansonsten Chancen am laufenden Band für den Jahn. Unfassbar, wie der frühere Karlsruher Dominik Kother nach 65 Minuten völlig freistehend aus wenigen Metern den Ball am Sandhäuser Pfosten vorbeilöffelte.

In der Schlussviertelstunde entwickelte sich ein Duell Jahn Regensburg gegen Nikolai Rehnen. Der SVS-Keeper, nach dem Weggang von Drewes zum KSC zur neuen Nummer eins befördert, hatte zuletzt mehrfach gepatzt, etablierte sich an diesem Nachmittag als starker Rückhalt. Regensburg spielte jetzt mit drei Mittelstürmern, ließ aber Konsequenz und Effektivität im Abschluss vermissen.

Spektakuläre Schlussminuten in Regensburg

Von Sandhausen war auch in der zweiten Hälfte kaum etwas zu sehen, und dann kam es doch wie so oft im Fußball: In die Jahn-Drangphase platzte ein sauberer Sandhäuser Konter, und der eingewechselte Rouwen Hennings erhöhte nach 89 Minuten auf 2:0.

Damit war die Partie aber noch nicht entschieden, weil Regensburg in der Nachspielzeit durch Christian Viet noch einmal auf 1:2 verkürzte. Erst "Hexer" Rehnen stellte den ersten Sandhäuser Auswärtssieg sicher, als er kurz vor Schluss noch einen Freistoß mit den Fingern zur Ecke lenkte. Aufatmen beim SVS, der Abwärtstrend ist gestoppt. Vor allem Dank Nikolai Rehnen.

Stand
AUTOR/IN
Kersten Eichhorn