Jeder Sieg im Profifußball ist wichtig, das ist klar. Doch das Duell mit dem FC Schalke 04 am Sonntag (22.10.) war sicherlich von größerer Bedeutung als manch andere Partie im Verlauf der Saison. Denn: In der Liga hatte die Mannschaft von Christian Eichner seit Ende August nicht mehr gewonnen (2:0 gegen Braunschweig am 27.8.). Nach neun Spieltagen stand der KSC nur auf dem 14. Tabellenplatz, zudem sorgten Turbulenzen in der Vereinsführung für Unruhe rund um den Wildpark. Nach dem 3:0-Erfolg gegen Schalke konnte zumindest auf sportlicher Ebene für etwas Erleichterung gesorgt werden.
Stindl und Matanovic treffen vor der Pause
Im Heimspiel gegen die ebenfalls kriselnden Schalke (Tabellenplatz 16) brachte Lars Stindl die Badener in Führung (22.). Igor Matanovic erhöhte noch vor der Pause mit einem sehenswerten Volleyschuss auf 2:0 (37.), ein Eigentor von Schalkes Henning Matriciani (74.) sorgte für den 3:0-Endstand. Durch den Sieg klettert der KSC in der Tabelle auf Rang 12 und hat nun fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, den weiterhin Schalke belegt.
KSC-Coach Christian Eichner freute sich im Interview mit SWR Sport über "die Art und Weise, wie die Mannschaft sich auf das Spiel vorbereitet hat die letzten 14 Tage. Wie sie auch mit sehr schwierigen Momenten in den letzten Wochen umgegangen ist." Laut Eichner habe sein Team gegen Schalke "ein sehr gutes Statement gesetzt."
Ein gutes Ergebnis reicht natürlich nicht, damit die sportlichen Rückschläge aus den vergangenen Wochen komplett vergessen sind. Aber: Der Befreiungsschlag gegen die Königsblauen wird den Einstieg in die neue Trainingswoche angenehmer gestalten als in den Wochen zuvor. Ob sich das Positiv-Erlebnis auch entspannend auf die Führungsetage auswirken wird, darf zumindest bezweifelt werden.
Ex-Kaderplaner sorgt für Aufsehen
Am vergangenen Wochenende sorgte Ex-Kaderplaner Necat Aygün für Aufsehen, als er in einem Interview deutliche Kritik an den Arbeitsbedingungen im Wildpark äußerte. Der KSC wehrte sich in einer Stellungnahme anschließend gegen einen Teil der Vorwürfe.
In dem offenen Brief, den sie am Mittwochabend veröffentlichten, riefen die Karlsruher dazu auf, die Erwartungen an den Verlauf der Saison richtig einzuordnen. "Ziel ist es weiterhin, so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke zu erreichen", hieß es in dem Schreiben.
KSC sieht sich auf einem guten Weg
Der Brief ist unter anderem von Präsident Holger Siegmund-Schultze unterschrieben, aber nicht von den Vizepräsidenten Günter Pilarsky und Martin Müller und auch nicht vom Trainer-Team. Man habe in den vergangenen Jahren den Rückstand auf die Konkurrenz schon in vielen Bereichen aufgeholt und sei vom eingeschlagenen Weg inklusive der Reorganisation des Gesamtbereichs Sport weiterhin überzeugt.