Update, 13.11.2023: Die beiden Tatverdächtigen sitzen seit Montag in Untersuchungshaft.
Fußball | Bundesliga Böllerwurf in Augsburg: Verdächtige in Untersuchungshaft - Lebenslanges Hausverbot
Beim Spiel der TSG Hoffenheim in Augsburg gibt es nach einer Böllerexplosion mehrere Verletzte, zwei Tatverdächtige und klare Worte von der TSG. Den Übeltätern droht lebenslanges Hausverbot.
Explosion im Hoffenheimer Block
Schiedsrichter Felix Brych hat einen Vorfall wie die Knallkörper-Explosion beim Bundesliga-Spiel des FC Augsburg gegen die TSG Hoffenheim laut eigener Aussage "noch nie" erlebt. "Ich habe noch nie einen so lauten Knall in einem Fußball-Stadion gehört", sagte der Unparteiische, der die Partie für gut fünf Minuten hatte unterbrechen müssen.
Bei der Explosion des Knallkörpers sind laut ersten Polizeiangaben elf Personen verletzt worden. Der Feuerwerkskörper war aus dem Hoffenheimer Fanblock geworfen worden und nahe der Eckfahne lautstark explodiert. "Durch den gezündeten Böller wurden mehrere Personen offenbar durch ein Knalltrauma verletzt", teilte die Polizei am Samstagabend mit. Es seien zwei Tatverdächtige ermittelt worden, beide Männer seien festgenommen worden.
Brych hat über Spielabbruch nachgedacht
"Ich habe klar gesagt, wenn so etwas nochmal passiert, müssen wir das Spielfeld verlassen", sagte Brych über die Minuten nach dem Vorfall und verwies auf den sogenannten Dreistufenplan des Deutschen Fußball-Bundes, der als finale Reaktion einen Spielabbruch vorsieht. Als erste Stufe hatte Brych die Spieler im Mittelkreis zum Gespräch versammelt.
Fußball | Bundesliga Böllerwurf in Augsburg: Verdächtige in Untersuchungshaft - Lebenslanges Hausverbot
Beim Spiel der TSG Hoffenheim in Augsburg gibt es nach einer Böllerexplosion mehrere Verletzte, zwei Tatverdächtige und klare Worte von der TSG. Den Übeltätern droht lebenslanges Hausverbot.
"Ein nicht zu fassender Unsinn", sagte TSG-Sportchef Alexander Rosen nach dem Spiel. Hoffenheim bat am Samstagabend in einer Stellungnahme um Entschuldigung und kündigte an, die Ermittlungsbehörden zu unterstützen, damit die Tat vollumfänglich aufgeklärt wird. "In den 16 Jahren unserer Bundesliga-Zugehörigkeit sehen wir uns zum ersten Mal mit einer solchen irrsinnigen Entgleisung konfrontiert", hieß es. Die TSG stehe mit ihren Werten für ein friedliches Miteinander.
Lauter Knall bei Augsburg-Hoffenheim: Lob für Brychs Verhalten
"Ich habe mir schon überlegt, was mit den Menschen passiert, die da in der Nähe sind, diesen Knall aushalten müssen", sagte der 48-jährige Brych, der von den Club-Verantwortlichen nach dem 1:1 für sein Verhalten gelobt wurde.
"Natürlich, wenn es schlimmer gewesen wäre, hätten wir auch andere Maßnahmen ergreifen müssen", sagte Brych. Die Entscheidung zum Weiterspielen sei "im Verbund mit allen Beteiligten" getroffen worden.
"Wird es hektisch?"
In der Folge habe er besonders aufmerksam sein müssen. "Wie reagieren die Spieler, wird es hektisch? Sind sie so betroffen, dass sie gar nicht mehr richtig spielen können?", sagte Brych. "Natürlich habe ich auch geguckt, was passiert auf den Rängen."
