Der Senkrechtstarter der TSG Hoffenheim: Maximilian Beier (Foto: IMAGO, Sportfoto Rudel)

Fußball | Bundesliga

Der rasende Beier: Sprintet "Turbo" Maxi auch am FC Augsburg vorbei?

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Kersten Eichhorn

In der Bundesliga sorgt der Stürmer von der TSG Hoffenheim als Shooting-Star für Furore: Auch am Samstag beim FC Augsburg soll Maxi Beier mit seiner Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor sein.

Flotte 35,45 Kilometer in der Stunde: Das ist die bisherige Höchstgeschwindigkeit von Maxi Beier in dieser Saison, so steht es auf dem Tacho und in der offiziellen Bundesliga-Statistik. Und damit ist Hoffenheims Jung-Stürmer einer der schnellsten Spieler unter den mehr als 400 Profis.

Trifft Sprinter Beier auch in Augsburg?

Klar, dass der 21-Jährige gerade auch beim Auswärtsspiel an diesem Samstag (15:30 Uhr) in Augsburg mit seinen Sprinter-Qualitäten zum Trumpf-Ass werden könnte: "Einfache Tiefe mit dem Speed ist immer ein Mittel", sagt Hoffenheims Trainer Pellegrino Matarazzo, "wenn eine Abwehrkette hoch steht und Maxi einen Bewegungsvorsprung hat und ein gutes Timing erwischt, dann kann er damit immer einem Gegner weh tun".

Eindrucksvoll bereits gezeigt bei den ersten fünf Auswärtsspielen der Saison mit fünf Siegen (neuer Hoffenheim-Rekord!), in denen Maxi Beier allein vier seiner sechs Saisontore erzielte und für Furore sorgte.

Im Sommer zurück aus Hannover nach Hoffenheim

Der 21-Jährige ist kaum aufzuhalten, auch was das Tempo seines jüngsten Karriereweges angeht. Erst im Sommer nach zweijähriger Leihe von Zweitligist Hannover 96 (15 Tore) in den Kraichgau zurückgekehrt, spurtet und ballert sich Maxi Beier sofort und mit Vehemenz durch die Bundesliga. Die sechs Treffer (zweitbester deutscher Schütze) und mehrere Tor-Vorlagen nach den ersten zehn Spieltagen sorgten nicht nur für zahlreiche Schlagzeilen, sondern auch für einen dicken Eintrag ins Notizbuch des neuen Bundestrainers Julian Nagelsmann.

Im Notizbuch von Julian Nagelsmann

Auch wenn es (noch) nicht für eine Nominierung für die nächsten beiden Länderspiele gegen die Türkei (18. November in Berlin) und gegen Österreich (21. Oktober in Wien) gereicht hat, weil der einstige Hoffenheim-Coach Nagelsmann auf einen klassischen Mittelstürmer-Typen wie Bremens Marvin Ducksch setzt: "Maxi ist auf einem sehr guten Weg", bestätigt auch TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo im Gespräch mit SWR Sport die prima Leistungen seines jungen Stürmers, "man sieht jedes Wochenende, wie er sich immer mehr zutraut und versteht, wo seine Stärken liegen und diese Stärken auch einsetzt".

Schnelligkeit gepaart mit Zweikampfhärte

Dabei ist nicht nur die Spurtschnelligkeit ein großes Plus des blonden Angreifers. Der eher schmächtig wirkende, aber mit 1,85 Metern großgewachsene Maxi Beier paart sein Tempo auch mit einer erstaunlichen Wucht und Zweikampfhärte, die man dem jungen Mann auf den ersten Blick gar nicht zutrauen würde. Hat er erstmal Fahrt aufgenommen, ist Beier mit fairen Mitteln nur schwer zu stoppen. Wie zuletzt beim 3:2-Auswärtssieg in Stuttgart, als er gleich zweimal mit langen Bällen der VfB-Abwehr davongaloppierte und dadurch den ersten beiden TSG-Treffern durch Grischa Prömel und Wout Weghorst den Weg bereitete.

Vertragsverlängerung in Hoffenheim bis 2027

Beier on fire: In Hoffenheim weiß man natürlich längst, was man an diesem Sturm-Juwel hat. Die TSG verlängerte erst kürzlich den Vertrag bis 2027. "Maxi ist aktuell einer der Shootingstars des deutschen Fußballs und wir freuen uns, dass wir den Vertrag vorzeitig um zwei weitere Jahre verlängern konnten", sagte Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen nach der Vertragsunterschrift vor zwei Wochen. Rosen prophezeit dem U21-Nationalspieler: "Mit seiner unglaublichen Bereitschaft und seiner mutigen und erfrischenden Spielweise steht er vor einer großartigen Zukunft." Beier selbst fühlt sich bei der TSG pudelwohl und enorm wertgeschätzt: "Ich bin mir sicher, dass ich mich in diesem Umfeld sportlich noch deutlich weiterentwickeln kann", begründet Maxi seine Entscheidung. 

Maximilian Beier verlängert bei der TSG Hoffenheim (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Maximilian Beier verlängerte jüngst bei der TSG Hoffenheim.

Aus der Lausitz in den Kraichgau

Um die Zukunft von Maxi Beier, der mit 15 Jahren aus Cottbus in die TSG-Jugendakademie gewechselt war, macht sich Pellegrino Matarazzo jedenfalls keine Sorgen, auch nicht in Sachen Nationalmannschaft: "Der Julian weiß, was er tut und wird ihn dann nominieren, wenn er ihm helfen kann", so der TSG-Coach, "was kommt, das kommt. Wir werden es auch weiterhin gut steuern, dass Maxi weiß, wo er ist und auch weiterhin seine Leistung zeigt".

Am besten gleich wieder an diesem Samstag in Augsburg und mit dem sechsten Sieg im sechsten Bundesliga-Auswärtsspiel. Und vielleicht legt "Turbo" Maxi auf seine Spitzengeschwindigkeit von 34,45 km/h ja noch was drauf.

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Kersten Eichhorn

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