Das Zuhause von Winzer Jochen und seiner Frau Beate sieht sehr übersichtlich aus. Und das soll es auch. Die beiden lieben den cleanen Stil des Bauhaus und wohnen in einem Original von 1929, das Jochens Großvater bauen ließ.
Jochen und seine Frau wohnen im ersten Stock der Bauhaus-Villa in einer ca. 90 m² großen Wohnung. Die beiden umgeben sich am liebsten mit klaren Formen und Strukturen. In ihrer Wohnung findet sich daher kaum Deko. Möbel und Räume sind schnörkellos. „Form follows function“, dieser Grundgedanke des Bauhaus ist in den Wohnräumen überall zu spüren und er gilt auch für den Arbeitsbereich in ihrem Weingut.
Wohnen im Stil des Bauhaus
Gebaut wurde das Weingut 1929 von Architekt Otto Prott, mit dem Jochens Opa befreundet war. Das ungewöhnliche Bauhaus-Gebäude war damals eine Sensation in dem kleinen Ort Kindenheim. Jochen hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe seines Opas fortzuführen.
Umbau mit viel Unterstützung der Familie
So ergänzte Jochen die Bauhausvilla mit einem Anbau für den Arbeitsbereich, der den Stil des Bauhaus aufgreift. Geplant wurde dieser Bau 2002 von Prof. Heribert Hamann: überall klare Linien, alles auf Arbeitsabläufe und Funktion abgestimmt. Die Bauphase dauerte vier Jahre. Ein Riesenprojekt für Familie Kreutzenberger, denn ihr Winzer-Arbeitsalltag ging parallel weiter. Zum Glück hat Beate eine große Verwandtschaft, in der viele einen handwerklichen Beruf ausüben. Da standen Handwerker auch mal nachts bereit und halfen, um alles für den nächsten Bauschritt vorzubereiten, der am folgenden Tag anstand. Der Neubau mit Kelterei, Packraum und Terrasse umfasst ungefähr 450 m². Für die Um- und Neubauarbeiten erhielt das Weingut 2007 den bundesweit ausgeschriebenen ersten Architekturpreis Wein.
Wohnen mit wenig Deko – für den cleanen Look
Die Kosten des Umbaus behält Jochen lieber für sich, die familiäre Unterstützung machte es möglich. Die beiden Kinder, Sohn und Tochter, wuchsen in der Zeit auch ganz selbstverständlich auf dem Weingut auf. Der Sohn ist inzwischen mit in den Weinbau eingestiegen, sie führen das Weingut zu dritt. Im Wohnhaus von 1929 wohnen im Erdgeschoss auch noch Jochens Eltern. Dort, im Erdgeschoss, war zu Opa Emils Zeit noch eine Schänke.
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