Ungeplante DIY-Sanierung einer Altbau-Villa

Stand
AUTOR/IN
Bettina von Bonin
EIN FILM VON
Max Tiemann (Kamera), Paul Heydecke (Kamera und Ton) und Marcella Krings (Schnitt).

So hatten sich Juliane und Philipp das mit ihrer alten Villa nicht vorgestellt. Kostenexplosion, Handwerkermangel und die Schwangerschaft von Juliane machten die Sanierung zu einer Zerreißprobe.

Ein gemütlicher Altbau für die Familie, davon träumten auch Juliane und Philipp. Und sie fanden in Emmendingen, wonach sie lange suchten: die Hälfte einer großen Villa von 1910. Die beiden verkauften das Haus, in dem sie wohnten und steckten ihr Geld 2021 in den ersehnten Altbau. Alles schien perfekt: Die Finanzierung stand, die Renovierung war geplant, die Handwerker angefragt. Doch die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg machten einen Strich durch die Rechnung: Handwerker konnten nicht kommen, Baumaterial nicht geliefert werden und die Preise stiegen.

Junge Eltern kämpfen gegen Kosten, Chaos & Co.

Am Schluss waren die beiden auf sich gestellt. Wochenende für Wochenende arbeiteten sie hart am Innenausbau ihres Hauses, unterstützt von Freunden. Dabei lösten sie Aufgaben, mit denen sie bisher noch nicht konfrontiert waren. Beide sind keine gelernten Handwerker, Juliane arbeitet in der Verwaltung, Philipp in der Versicherungsbranche. Nun mussten sie fliesen, Tapeten von den Wänden kratzen, Stromkabel verlegen, Türen und Geländer abschleifen. Und mitten in den Arbeiten wurde Juliane auch noch schwanger. Die Freude war zwar groß, der Zeitdruck dadurch allerdings noch größer. Denn die Sanierung sollte vor der Geburt im Januar 2023 fertig werden. Trotz all der Widrigkeiten und Hürden haben die beiden es tatsächlich geschafft und konnten im Oktober 2022 in ihr Traumhaus einziehen.

Bei der Sanierung über sich selbst hinausgewachsen

Auch bei der DIY-Sanierung lief bei weitem nicht alles nach Plan. So sind die Waschbecken im Bad viel zu klein geraten – so etwas passiert eben, wenn Laien und nicht Profis bei der Planung am Werk sind. Und auch die Elektrik in der Küche machte anfänglich Probleme. Juliane und Philipp sehen diese kleinen Fails und Misserfolge mit Humor. Durch all die Arbeit, Energie und das Herzblut, die sie in die Sanierung gesteckt haben, wissen die jungen Eltern ihr Zuhause nun umso mehr zu schätzen.

Kosteneinsparung durch die DIY-Sanierung

Durch ihre Eigenarbeit haben sie schätzungsweise 50 bis 60 Prozent der Kosten eingespart. Das hat ihre Renovierung gerettet. Denn 2022 sind beispielsweise die Preise in ihrem Elektrogroßhandel immer wieder von einem Tag auf den anderen sprunghaft angestiegen, insgesamt haben sie sich in dem Jahr um das Vierfache erhöht. Juliane und Philipp konnten oft gar nicht so schnell entscheiden, wie die Preise des Angebots schon wieder hinfällig waren.

Nächstes Projekt: ein Haus im Garten

Das Paar hatte für den kompletten Umbau inklusive der Gestaltung des Außenbereichs 300.000 Euro eingeplant. Doch der Umbau alleine verschlang trotz der vielen Eigenleistung den gesamten Etat. Jetzt muss der Garten warten – was im Nachhinein gar nicht so schlecht ist. Denn die jungen Eltern machen schon neue Pläne: Philipps Vater will gemeinsam mit ihnen ein Haus im Garten bauen, um dort einzuziehen.

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Max Tiemann (Kamera), Paul Heydecke (Kamera und Ton) und Marcella Krings (Schnitt).