Sid & Jonny sanieren ein altes Schulhaus

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EIN FILM VON
Rosetta Reina (Redaktion), Bettina Lichtenauer (Kamera), Yannick Gaul (Kamera / Ton) und Ulrich Walter (Schnitt).

Seit Sid und Jonny vor 10 Jahren die alte Dorfschule gekauft haben, stecken die beiden viel Zeit und Geld in die Sanierung. Vieles machen sie selbst, experimentieren mit Materialien und bringen Einzelstücke aus der ganzen Welt mit in ihr neues Zuhause.

Das historische Anwesen im beschaulichen Badenhard im Hunsrück ist der ideale Rückzugsort für den Piloten, die Stewardess und ihre beiden Töchter Maxi und Mavi.
Immer wenn Jonny seine Schwester im Nachbarort besuchte, dachte er sich: ‚Die alte Schule gegenüber kaufen – das wär’s‘. Als dann vor fast 10 Jahren das Angebot kam, schlug der 38-Jährige zu.

Entscheidung für ein Leben auf dem Land

Für seine damalige Freundin und heutige Frau Sid war der Entschluss, das historische Anwesen von 1928 zu kaufen, ein mutiger Schritt. Aufgewachsen in Unterfranken in einer türkischen Familie, zog es sie nach dem Abitur in die weite Welt. 2011 hatten sich beide bei einem Arbeitsflug nach Griechenland kennengelernt. 2014 wurde dann zu ihrem Schicksalsjahr: Hochzeit und Hauskauf. Für Sid eine große Veränderung: Früher konnte ihr eine Stadt nicht groß genug sein – jetzt lebt sie in einem Dorf mit 160 Einwohnern.

DIY-Sanierung von Grund auf

Jonny entwickelte von Anfang an zahlreiche Ideen für die Grundsanierung des Hauses. In seiner Familie wurde schon immer viel selbst gemacht. Er wurde mit DIY groß und damit, dass daheim viel gewerkelt und ganze Häuser umgebaut wurden, die man für kleines Geld hatte kaufen können. So eine Sanierung war für Jonny eine spannende Herausforderung. „Es ist ein Marathon und kein Sprint“, bewertet er die Gesamtaufgabe. Um die Außenfassade nicht zu ruinieren, legte Jonny Wert auf eine Innendämmung mit Lehmputz und Wandheizung. Auch das Thema erneuerbare Energien ist ihm wichtig: eine Photovoltaikanlage auf dem Dach war ein Muss, sowie moderne Heiz- und Wassertechnik. Themen, die er sich selbst angeeignet und mit der Hilfe einiger Familienmitglieder umgesetzt hat. Auch Sid hat bei der Schulsanierung mit angepackt, gestrichen, gesägt und gepflastert. Für sie neue Aufgaben, die sie aber gerne übernommen hat.

Historisches Schulhaus selbst saniert

In die alte Schule von Badenhard gingen früher einmal alle Jahrgangsstufen zusammen – von der ersten bis zur achten. Alle saßen dann auch mit einem Lehrer im großen Schulsaal am jeweiligen Jahrgangstisch. Der Saal wurde mit einem Ofen geheizt, der manchmal auch für „hitzefrei“ sorgte. Dann nämlich, wenn die Kinder den Ofen dermaßen mit Holz vollstopften und brennen ließen, dass der Lehrer sie nach Hause schicken musste, da er Sorge hatte, das glühende Ofenrohr würde auseinanderbersten. Der Lehrer selbst wohnte mit seiner Familie im ersten Stock in einer geräumigen 4-Zimmer-Wohnung mit Bad und direktem Zugang zum Heuboden.

Bis 1970 wurde das Schulhaus noch genutzt, dann in dieser Funktion aufgegeben und als Wohnhaus verkauft. Ein Künstlerehepaar kaufte die alte Schule, setzte neue Fenster ein, veränderte das Haus aber sonst nicht wesentlich.

Die Arbeit beim Renovieren geht nicht aus

Das Haus bietet auf den rund 230 Quadratmetern noch viele Projekte: Im 2. Stock soll aus dem gedämmten Dachboden nach und nach eine 2-Zimmer-Wohnung entstehen, ein Jugendbereich oder eine Wohnung, die eines Tages als privater Rückzugsraum dienen könnte. Den Umbau und das Leben im alten Schulhaus zeigen die beiden auch auf Instagram.

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Rosetta Reina (Redaktion), Bettina Lichtenauer (Kamera), Yannick Gaul (Kamera / Ton) und Ulrich Walter (Schnitt).