4.265 km auf dem Pacific Crest Trail durch die USA – Für Carolin aus Mainz ist kein Weg zu weit

Stand
AUTOR/IN
Michèle Kraft
Michèle Kraft (Foto: SWR)
Caroline, 24 Jahre mit Wanderausrüstung vor Gebirge in Amerika (Foto: SWR)
Mit 18 Jahren hat Caroline aus Mainz das Wanderfieber gepackt.
Caroline am Startpunkt des PCT (Foto: SWR)
Sie erfüllt sich mit dem Pacific Crest Trail einen Traum.
Ein einsamer Weg durch die Wüste, Berge im Hintergrund (Foto: SWR)
4.265 km geht die Wanderung durch die Weiten der USA.
Caroline steigt beim Wandern über einen am Boden liegenden Baum. (Foto: SWR)
„Der PCT war wirklich die erste Tour, die ich ganz allein gewandert bin.“
Caroline trägt sich in ein Buch ein, das in einer Kiste am Boden liegt. (Foto: SWR)
Auf dem Weg muss sie sich immer wieder in ein Trail-Register eintragen.
Wasserfälle in einem Wald (Foto: SWR)
Der Wanderweg verläuft durch verschiedene Vegetationszonen.
Ein Plakat mit einer Warnung vor Bären (Foto: SWR)
„Bären habe ich insgesamt acht gesehen. Ich hatte auch eine Begegnung mit einer Mutter und ihren zwei Babys. Das war ein wenig heikel.“
Caroline vor einem See, im Hintergrund schneebedeckte Berge (Foto: SWR)
Auf einem Blog hat Caroline ihre Erlebnisse zusammengefasst.
Caroline auf einer Isomatte im Schlafsack liegend. (Foto: SWR)
„Mit ist wichtig, dass ich wirklich rüberbringe, was die schönen und positiven Seiten am Wandern sind. Aber auch, wo es mal schwierige Momente gibt.“
Am Ziel des PCT - Caroline steht auf dem Wegweiser aus Stein (Foto: SWR)
Caroline hat bis zur kanadischen Grenze durchgehalten und ihr Ziel erreicht.
Schild mit der Aufschrift „Kennedy Meadows“ (Foto: SWR)
Das nächste Abenteuer, eine Wanderung durch die Pyrenäen, steht schon vor der Tür.

„Der weite Blick über die anderen Berge und die Wälder. Das ist ein unglaublich befriedigendes Gefühl. Und in diesem Moment bin ich einfach unglaublich glücklich und zufrieden mit meinem Leben. Das lässt sich kaum beschreiben oder in Worte fassen. Das kann man am besten verstehen, wenn man das selbst gemacht hat.“

Caroline (24) aus Mainz liebt das Weitwandern. Nach einer Mehrtagestour mit Freunden in Irland und einer Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran hatte sie das Wanderfieber gepackt.

4.265 Kilometer allein auf dem Pacific Crest Trail

2017 startete sie zu einer ihrer bislang größten Trekking-Tour, dem Pacific Crest Trail (PCT) in Amerika. Dieser verläuft von Mexiko nach Kanada an der Westküste der USA entlang und ist 4.265 Kilometer lang. Angst hat ihr weniger die Länge des Weges gemacht, als vielmehr die Tiere. „Berglöwen habe ich zum Glück nicht gesehen, Bären habe ich insgesamt acht gesehen. Ich hatte auch eine Bär-Begegnung mit einer Mutter und ihren zwei Babys. Das war ein wenig heikel.“

 „Der PCT war wirklich die erste Tour, die ich ganz alleine gewandert bin. Ich bin mit einer Freundin gestartet. Nach zwei oder drei Wochen hat sie aufgehört und dann war ich unweigerlich auf mich allein gestellt.“

Doch auf dem Weg lernt Caroline viele neue Freunde kennen, die sie ein Stück des Weges begleiten oder ihr eine Unterkunft zur Verfügung stellen.

Zu sich selbst finden

„Besonders faszinierend finde ich am alleine unterwegs zu sein, dass ich immer wieder ein bisschen zu mir selbst finde und lerne, wie viel ich eigentlich schaffen kann. Dass ich Grenzen, die ich mir früher gesetzt habe, jetzt überschreite.“

Zudem lernt sie ihr Leben zu schätzen. „Ich glaube, um so etwas machen zu können, gehört auch sehr viel Glück dazu. Schließlich hatte ich auch Glück, dass ich die nötige Zeit und das nötige Geld habe, aber vor allem auch die nötige Gesundheit.“

Spenden sammeln für Leukämie-Hilfe

Um anderen etwas zurückzugeben, die nicht einfach loslaufen können, hat sie angefangen, Spenden zu sammeln. Der Grund dafür war ihr Nebenjob als Babysitterin vor einem Jahr. In der Familie mit zwei Kindern erkrankt das kleinere Kind an Leukämie. „Ich habe live mit ansehen müssen, wie der Krebs nicht nur das Mädchen, sondern auch die ganze Familie auffrisst. Und was das eigentlich für eine Familie bedeutet. Wie anstrengend so etwas sein kann oder wie viele Ressourcen und Kräfte das kostet, wenn ein Kind krank wird. Und das hat mich einerseits erschreckt und andererseits auch wirklich motiviert zu sagen: Ok für so etwas möchte ich Spenden sammeln.“

Über all ihre Touren berichtet Caroline auf ihrem Blog.