Die Rheinwiesenlager – Der Kampf ums Überleben in der Kriegsgefangenschaft nach dem zweiten Weltkrieg

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Christian Jakob
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Julius Bauer
Julius Bauer Vorstellung (Foto: SWR)

„Das Menschsein wurde da gelöscht. Und das war an sich die grausigste Erinnerung: Du warst kein Mensch mehr.“

Es ist der 8. Mai 1945. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende. Entlang des Rheins entstehen die sogenannten Rheinwiesenlager – temporäre Gefangenenlager auf freiem Feld. Rund eine Million deutsche Soldaten sind dort in Kriegsgefangenschaft. Die mit der Organisation und Bewachung der Lager betrauten amerikanischen Soldaten sind hoffnungslos überfordert mit der Versorgung der Gefangenen. Heute schätzt man, dass zwischen 5.000 und 15.000 Menschen dort ihr Leben ließen.

75 Jahre ist das jetzt her. Nur noch wenige können über die katastrophalen Zustände in diesen Lagern berichten. Der heute 94-jährige Rolf Sachweh hat das Martyrium überlebt. Bis heute kann er die Bilder vom Leid jener Zeit nicht vergessen. Selbst das provisorische Plumpsklo wurde für manche der ausgezehrten Gefangenen zu einer Todesfalle.

„Sie fielen manchmal in die Scheiße rein und blieben da drin. Sie paddelten ein paar Mal und waren dann verschwunden. Es half ihnen keiner. Da mag‘ ich jetzt noch nicht dran denken.“

Die Umstände waren grauenhaft, berichtet Rolf Sachweh, doch Mitleid konnten die Gefangenen von ihren Bewachern nicht erwarten – waren viele von ihnen doch für die grausamsten Verbrechen verantwortlich. Für Rolf Sachweh ist deshalb vor allem eines wichtig: Nie wieder Krieg, nie wieder Naziterror, nie wieder Entmenschlichung.

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